💥 Wahlkampf verhindert Spursperren auf der Nibelungenbrücke zugunsten zweier Radwege. Start auf April 2025 verlegt!
LINZ. Die Spursperren für den motorisierten Verkehr verzögern sich wegen dem laufenden Wahlkampf um den Bürgermeistersessel.
Mit Eröffnung der Westringbrücke sollte auf der Nibelugenbrücke eigentlich im heurigen Spätherbst ein Provisorium für Fahrradfahrer eingerichtet werden. Das Projekt soll einen Zweirichtungsradverkehr auf beiden Seiten der Brücke ermöglichen. Kleine Vorbereitungsarbeiten dafür wurden bereits vorgenommen bzw. sind derzeit in Umsetzung.
Der Zeitpunkt der Realisierung des Projekts wird nun aber von November 2024 auf April 2025 verschoben!
Grund: Der zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) kämpft derzeit um das Amt des Bürgermeisters und möchte – laut Aussendung – das Projekt aus dem Wahlkampf heraushalten.
Im Klartext: Man möchte sich anscheinend vor der Bürgermeisterwahl keinen zusätzlichen Unmut der Autofahrer zuziehen. Denn das Projekt ist umstritten. Einige Male waren in den letzten Monaten wegen Bauarbeiten oder anderer Gründe Spuren auf der Brücke gesperrt. Jede dieser Sperren verursachte prompt lange Staus und viel Ärger.
Nichts ändert sich derweilen an den Plänen für einen Linzer Hauptplatz ohne PKW-Durchzugsverkehr. Mit der Eröffnung der Westringbrücke wird die Durchfahrt von der Klosterstraße über den Hauptplatz in Richtung Nibelungenbrücke per Verordnung untersagt.
💥 Update 14:25 Uhr: FP-Bürgermeisterkandidat Michael Raml kritisierte die Entscheidung bereits in einer Aussendung: „Die Entscheidung von Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Martin Hajart, das Radweg-Provisorium auf der Westringbrücke auf April 2025 zu verschieben, ist ein klarer Beweis dafür, dass er selbst nicht von seiner eigenen Radfahrpolitik überzeugt ist. Anstatt den Bürgerinnen und Bürgern zu zeigen, was seine Maßnahmen tatsächlich bedeuten, verschiebt er den Start auf die Zeit nach der Wahl. Die Wähler haben aber ein Recht darauf, noch vor der Wahl die Auswirkungen seiner Radpolitik zu erleben und sich ein Bild zu machen“
💥 Update 14:40 Uhr: Auch Klubobmann Helge Langer (Grüne) kritisiert die Verschiebung: „Dass die Arbeiten an dem vor dem Sommer großmundig angekündigten Provisorium von November auf April 2025 verschoben werden, ist enttäuschend. Während der Autoverkehr in den vergangenen Jahren vier zusätzliche Fahrspuren auf den Bypassbrücken bekommen hat und auch auf der Westringbrücke vier Fahrstreifen bekommen wird, heißt es für Radfahrer:innen wieder einmal bitte warten“
💥 Update 15:05 Uhr: Auch Lorenz Potocnik von Linz+ kritierst die Verschiebung in einer ersten Stellungnahme: “Es gab einen lange angekündigten Plan und der sollte durchgezogen werden. Denn Linz und der Wirtschaftsstandort brauchen die besseren Radwege dringend. Gerade dieser wichtige Lückenschluss auf der Nibelungenbrücke sollte außer Streit stehen. Nicht nur die Radpendler und Alltagsradler profitieren davon, sondern auch die Fußgänger. Für Populismus und Wahlkampftaktik ist keine Zeit mehr.”
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