🎋 Lorenz Potocnik möchte eine “Linzer Klima-Uhr” zur Messung des Treibhausgas-Budgets!


Aussendung GR Lorenz Potocnik (Linz+)

In der letzten Gemeinderatssitzung hat Linz das Klimaneutralitätskonzept beschlossen. Damit will unsere Stadt bis 2040 klimaneutral sein und so auch den entsprechenden Beitrag für Österreich, die Europäische Union und die ganze Welt leisten.

Entscheidend für die angestrebte Klimaneutralität sind das bis 2040 zur Verfügung stehende Treibhausgas-Budget sowie die eingeschlagenen Reduktionspfade. Das Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz hat das auch für Linz gut untersucht: “Die nahezu lineare Auswirkung von CO2 Emissionen auf den globalen Temperaturanstieg ermöglicht eine Ableitung von globalen Emissionsbudgets zur Einhaltung des 1,5°C Ziels. Ein solches THG-Budget definiert die maximale Menge an Emissionen, sodass ein 1,5°C Ziel mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zum Ende des Jahrhunderts nicht überschritten wird. Der Weltklimarat (IPCC) weist das noch verfügbare globale THG-Budget im letzten Sachstandsbericht aus (IPCC, 2021).”

Genauso wichtig wie das THG-Budget und die Reduktionspfade ist ein Emissionsmonitoring. Dieses ermöglicht es der Stadt, dem Magistrat, der Unternehmensgruppe Linz, der Industrie und der Bevölkerung zu sehen, wo wir uns im Hinblick auf unsere Ziele bis 2040 wirklich befinden. Ähnlich einem Trainingsprogramm für einen Marathon braucht es laufende Messungen und Überprüfungen der Situation. Nicht erst 2040, sondern möglichst ab jetzt, jährlich, vierteljährlich oder am besten täglich. Jeder größere Schritt, jedes Bauprojekt, Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr, Maßnahmen der UGL Linz usw. müssen (positiv oder negativ) in die Bilanz, unser Budget der Treibhausgase einfließen. Dann könnten wir unmittelbar sehen, ob wir die nötigen (jährlichen) Reduktionsraten von 6% (produktionsbasierte Emissionen) und 12 % bei den konsumbasierten Emissionen erreichen. Diese Emissionsbilanzen bedürfen viel Öffentlichkeits- und Bewusstseinsarbeit. Alle handelnden Akteure, auch die Bevölkerung (konsumbasierte Emissionen), sollten möglichst rasch sensibilisiert und motiviert werden, um ihren Beitrag zu leisten. Eine Idee, das THG-Budget und die laufenden Bemühungen sichbar zu machen, ist eine Linzer Klima- oder CO2-Uhr. Im Rathaus, auf den Screens der Straßenbahnen, als Linzer Klima-App oder auf der Webseite der Stadt Linz beispielsweise könnten so alle und jederzeit (mit der entsprechenden Begleitinfo natürlich) über unsere jährlichen Fortschritte bei der Reduktion von Treibhausgasen informiert werden. Ähnlich einem großen Countdown würden wir damit unser Linzer Treibhausgas-Budget immer gut vor Augen haben. Diese Klima-Uhr (Climate Clock) wäre Ansporn und Warnung zugleich.

In diesem Zusammenhang stellt die LinzPLUS-Gemeinderatsfraktion folgenden Antrag.

Der Gemeinderat der Stadt Linz möge beschließen:

Der Bürgermeister (Klimastabstelle) und die für Klimaangelegenheiten zuständig Stadträtin mögen dafür sorgen, dass Linz ein professionelles Emissionsmonitoring für das städtische THG-Budget erhält. In Hinblick auf die angestrebte Klimaneutralität im Jahr 2040 sollen dadurch alle wesentlichen (positiven wie negativen) Auswirkungen und Projekte erfasst, gemessen und in das gesamte Treibhausgas-Budget bis 2040 eingerechnet werden. Das laufende Ergebnis soll möglichst in Echtzeit und als Countdown in Form einer Linzer Klima-Uhr für die gesamte Bevölkerung sicht- und erlebbar gemacht werden.
Bedeckungsvorschlag: Etwaige Kosten können durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden. Des Weiteren wird ersucht, diesen Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Gemeinderates zu setzen.

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