Steinkellner: Nach den Familien trifft die NoVA in Kürze auch die Unternehmen
Kritik an den Plänen der Normverbrauchsabgabe. Familien und Unternehmen stellen wichtige Fundamente dar, um den Weg aus der Krise zu meistern. Dass genau diese Leistungsträger mit enormen Steuererhöhungen belastet werden, widerspricht jeglicher Logik
Die Verschärfung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) für PKW wurde bereits mit Jahresanfang wirksam. Durch die Steuererhöhung werden größere Autos teurer. Familien mit mehreren Kindern sind allerdings auf größere Fahrzeugmodelle angewiesen. Kleine Kompaktwagen stellen alleine aus raumtechnischen Gründen oftmals keine Option dar. In ohnehin schwierigen Zeiten werden somit Familien in Österreich stärker zu Kasse gebeten. „Diese neue Steuerbelastung für unsere Familien halte ich nach wie vor für den falschen Weg. Gerade jetzt, wo ohnehin viele Familien erhebliche Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, auch noch die Anschaffung eines neuen Familienfahrzeuges erheblich zu verteuern, ist ein Schritt in die eindeutig falsche Richtung. Es gilt im Angesicht der Krisenbewältigung unsere Familien nach besten Möglichkeiten zu unterstützten und nicht zusätzlich zu belasten“, unterstreicht Landesrat Mag. Günther Steinkellner und führt mit Blick auf die Wirtschaft weiter aus: „Nach den Familien werden ab Juli auch weitere Leistungsträger in diesem Land zu Kasse gebeten. Gerade EPUs sowie Klein- und Mittelbetriebe werden mit der ab Juli geplanten, massiven Erhöhung der NoVA für Nutzfahrzeuge große Steine in den Weg gelegt. Diese Neo-Nova für leichte Nutzfahrzeuge trifft die falsche Zielgruppe zum absolut falschen Zeitpunkt“.
Die Preisschraube für die leichten Nutzfahrzeuge, die bislang von der NoVA ausgenommen waren, wird mit Juli 2021 eingesetzt und bis 2024 kontinuierlich hinaufgedreht. Die entstehenden Mehrkosten sind teils exorbitant. Handwerksbetriebe, Gärtnereien oder das Baugewerbe sind Segmente, in welchen diese Fahrzeugarten oftmals zum Einsatz kommen. „Diese Steuer hat es in sich. Waren als Lkw zugelassene Neufahrzeuge bisher von der NoVA befreit, schlägt diese auf Motorleistung und CO2-Ausstoß-bezogene Kostensteigerung schon sehr bald und im vollen Umfang zu. Der Faktor Mobilität wird dann auf zukünftigen Firmenrechnungen einen bedeuten Stellenwert einnehmen. Die Argumentation, dass alle E-Neufahrzeuge weiterhin von der NoVA ausgenommen und darüber hinaus gefördert werden ist erfreulich, aber nicht zu Ende gedacht. Bei Nutzfahrzeugen gibt es nämlich für die meisten Anwendungsbereiche keinen adäquaten Ersatz auf dem Markt“, so Steinkellner.
Der für die europäische Wirtschaft überaus relevante Automarkt erlebte im Jahr 2020 massive Einbrüche. Besonders für die Bundesrepublik Österreich und den Wirtschafts- und Mobilitätsstandort Oberösterreich gehen damit harsche Entwicklungen auf dem von der Branche abhängigen Arbeitsmarkt einher. Angesichts dieser Entwicklung stößt die NoVA-Erhöhung auf viele Fragezeichen. „Das einstige Versprechen keine neuen Steuern zu schaffen, wurde für Kfz-Nutzer heuer bereits mehrfach gebrochen. Indem man Leistungsträger belastet, löst man aber keine ökologischen Fragestellungen. Investitionen in alternative Forschung und Technologien im Bereich E-Fuel- und Wasserstoffantriebe bilden effizientere Wege“, so Steinkellner abschließend.
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