6100 Unterschriften für Volksbefragung zur Ostumfahrung nötig
VERKEHR. “KEIN TRANSIT LINZ” will bis Herbst 6100 Unterschriften für Volksbefragung zur Ostumfahrung sammeln!
6.100 Unterschriften sind nötig, um mit einer Linzer Volksbefragung das umstrittene Transitautobahnprojekt „Linzer Ostumfahrung“ auf der geplanten Trasse abzuwenden. Eine Gruppe engagierter Linzer BürgerInnen stellt sich dieser Herausforderung – und will so die Lebensqualität und die Natur im Linzer Süden erhalten. Bis Herbst 2021 sollen die nötigen 6.100 Unterschriften beisammen sein, um eine Volksbefragung zu ermöglichen und die Politik von diesem Retro-Projekt abzubringen: „Der Linzer Süden mit 20.000 Einwohnern und den Naturschutzgebieten Traun- /Donauauen und dem Schiltenberger Wald müssen uneingeschränkt erhalten bleiben“, sagen die Initiatoren. Ziel ist, das Projekt von Linz wegzurücken und Bundesministerin Leonore Gewessler vom Irrweg zu überzeugen: „Das verantwortungslose Projekt der OÖ. Landesregierung muss gestoppt und neu gedacht werden!“
Europaweit kürzeste Transitverbindung auf den Balkan würde durch Linz führen!
Die Ostumfahrung hat für die Pendler und die Linzer Bevölkerung keinen Nutzen, sie ist vielmehr eine internationale Transitautobahn. Durch den Ausbau in Tschechien entsteht die kürzeste Verbindung von Berlin und Prag Richtung Südosteuropa – der gesamte LKW-Transit würde durch den Linzer Süden rollen. Gesamt würden um die 90 Hektar wertvoller Wald, Auenlandschaften, Grünland und Wohngebiet vernichtet bzw. stark beeinträchtigt werden. Neben dem bereits bestehenden internationalen LKW-Transitverkehr erwächst durch die attraktive Fernverbindung ein enormer Pull-Effekt, der sich noch gar nicht in Zahlen darstellen lässt. Weiterer großer Verlierer wäre die ohnehin schon enorm belastete Linzer Luft.
Das Land Oberösterreich plant das Projekt der Linzer Ostumfahrung seit bereits mehreren Jahren. Aus der ursprünglich Variante – fernab der Stadt Linz und somit an dicht besiedelten Räumen vorbeigeführt – entstanden viele andere. Schließlich entschied sich das Land OÖ für eine Trassenführung, die zu einem beträchtlichen Teil auf Linzer Stadtgebiet liegt: „Das ist keine Ostumfahrung mehr, sondern eigentlich ein paralleler Bypass zur bestehenden Mühlkreisautobahn. Hier wird den Pendlern vorgegaukelt, etwas für sie zu tun. Aus einem europäischen Autobahnprojekt wird versucht ein regionales Projekt zu machen. Das ist der Fehler. Nun haben wir bald eine LKW-Lawine mitten durch den Süden von Linz. Die Pendler brauchen aber einen guten ÖV, Park&Ride und Radschnellwege!“, sagt Lorenz Potocnik, Gemeinderat und Mitgründer von KEIN TRANSIT LINZ.
Seit 2018 kämpft die Initiative gemeinsam mit weiteren Gruppierungen gegen das Projekt in der vorliegenden Form: „Wenn überhaupt, kann es nur eine Trasse fernab der Stadt geben. Die Planungen müssen komplett neu gestartet werden. Hier wurde ein internationales Autobahnprojekt für regionalpolitische Zwecke missbraucht. Die derzeitige Trasse ist eine Fehlplanung. Auch deshalb müssen in jedem Fall die Linzer Bürgerinnen und Bürger das letzte Wort haben!“
Die Zeit läuft: In Kürze soll die offizielle Trassen-Empfehlung des Landes Oberösterreich an den Bund ergehen – dieser Empfehlung wird erfahrungsgemäß gefolgt. „Das akzeptieren wir nicht“, sagt Gerald Ludwig von der Bürgerinitiative Linz-Süd, die zuvor bereits erfolgreich am Erhalt des Grünlandes am Pichlingersee mitgewirkt hat. „Wir wehren uns dagegen mit dem stärksten Mittel, das wir haben: der Einleitung einer Volksbefragung.“ Möglich wird diese durch das Sammeln von 6.100 Unterschriften von in Linz wahlberechtigten Personen. Es ist ein breiter Zusammenschluss von Initiativen und besorgten Linzerinnen und Linzern. Neben KEIN TRANSIT LINZ und der BÜRGERINITIATIVE LINZ SÜD sowie MEHR DEMOKRATIE ÖSTERREICH sind auch die INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! und die BÜRGERINITIATIVE ZUKUNFT KLOSTERGARTEN mit an Bord.
Der Start für die Sammlung von Unterstützungserklärungen erfolgt sofort, in Summe sind 6.100 Unterschriften nötig. Dazu wurde ein Folder samt Unterschriftenliste aufgelegt, den man unter www.kein-transit-linz.at online herunterladen oder anfordern kann. Bis Herbst sollen die nötigen Unterstützungen beisammen sein, die Volksbefragung könnte dann noch heuer stattfinden.
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Kein Transit Linz
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