Geht im Design Center bald das Licht aus?


LINZ. Jahresfehlbeträge im Design Center summieren sich auf Millionen!

Nach der ersten Sitzung des Linzer Kontrollausschusses zeigt sich in zwei städtischen Betrieben ein massiver Handlungsbedarf.

Ein Sorgenkind ist das Linzer Design Center. Selbst im Jahr 2017 – welches als ausgesprochen gutes Messejahr bezeichnet wurde – kam es zu einem Jahresfehlbetrag von 583.000 Euro.

Deutlich tragischer und kostenintensiver endeten dann die Jahre danach:

Jahresfehlbetrag 2017: -583.000 €
Jahresfehlbetrag 2018: -943.000 €
Jahresfehlbetrag 2019: -1.119.000 €
Jahresfehlbetrag 2020: -1.839.000 €

“Das Nachfrageverfahren betreffend Design Center zeigt, dass die festgestellten Missstände noch nicht beseitigt werden konnten. Erst nach erneutem Drängen des Kontrollamtes wurden erste Schritte gesetzt. Wichtige Aufgaben, wie die Einführung eines zeitgemäßen wirksamen Kostenrechnungs- und Kontrollinstruments, müssen endlich angegangen werden”, legt sich FPÖ-Gemeinderat Manuel Danner, neuer Obmann-Stv. des Kontrollausschusses, im Anschluss an dessen konstituierender Sitzung am gestrigen Abend fest.

“Bereits vor der Corona-Krise ist in der Gesellschaft vieles im Argen gelegen. Die Zahlen waren schon länger im roten Bereich. Die wiederkehrenden Einschränkungen haben die Situation deutlich verschärft. Es entsteht der Eindruck, als würde es an einer professionellen Unternehmensführung und Struktur mangeln”, weist Danner auf den dringenden Handlungsbedarf hin und betont: “Eine fortlaufende Prüfung muss es aus unserer Sicht jedenfalls geben. Mit solch roten Zahlen kann man nicht zur Tagesordnung übergehen.”

GR Danner erneuert in diesem Zusammenhang die Forderung der Linzer FPÖ, das Design Center zu privatisieren: “Hier darf nicht länger zugesehen werden. Der Bericht ist als Anlass zu nehmen, um endlich eine politische Mehrheit zu finden, die Gesellschaft völlig auszulagern. Gemeinsam mit Stakeholdern muss eine entsprechende Lösung erarbeitet werden, die ganz im Interesse der Linzer Bürger und Steuerzahler liegt. An einer Privatisierung führt kein Weg vorbei.”

Das zweite Sorgenkind sind die Linzer Bäder

“Rund 40 Prozent aller Badegäste stammen aus Umlandgemeinden”, weist GR Danner auf bekanntgewordene Zahlen aus dem Nachfrageverfahren über die Initiativprüfung der Linz AG Service GmbH-Bäder hin. “Es ist daher längst überfällig, dass sich das Land Oberösterreich an der Finanzierung beteiligt. Die Finanzen der Stadt Linz sind bereits überstrapaziert, da können wir nicht auch noch so hohe Kosten für Nicht-Linzer tragen. Finanzreferentin Tina Blöchl und Bürgermeister Klaus Luger müssen mit dem Land in Verhandlungen treten.

Die Einnahmen aus Eintrittsgeldern fielen im Geschäftsjahr 2020 um 21 Prozent geringer aus als im Vorjahr und das Betriebsergebnis lag insgesamt bereits bei -7,1 Mio. Euro. “Die Corona-Krise hat den Bädern massive Verluste beschert. Angesichts der drohenden Verlustspirale sollte die weitere Entwicklung jedenfalls genau verfolgt werden. Umso mehr sind rasch Verhandlungen mit dem Land für eine Mitfinanzierung anzustreben.”

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