Wer zählt die Demoteilnehmer? Und wie?
LINZ. Dauerstreitfrage: Wieviele Teilnehmer waren bei der Demo?
In Linz folgt derzeit praktisch fast täglich Demo auf Demo. Und auch beinahe täglich gibt es nach den Versammlungen Streit über die Teilnehmerzahlen. Vor allem auf Social Media und in allerhand Kurznachrichtendiensten kochen die Emotionen förmlich hoch.
Grund genug also der Sache auf den Grund zu gehen und bei einer Demo einmal genauer hinzuschauen.
Die Ermittlung der Teilnehmerzahl ist entgegen weit verbreiteter Gerüchte keine grobe Schätzung oder eine Hochrechnung mit enormer Fehlerquote sondern recht simple Handarbeit und sehr exakt.
An geeigneter Engstelle zählt ein Beamter mittels Handzähler (ab ca. 5 Euro zu erwerben) von einer erhöhten Position aus die vorbeiziehenden Demonstranten. Zur Bestätigung der Zahl und weil sich die Teilnehmerzahl bei Demos im Verlauf oft ändert, wird die Zählung mehrfach durchgeführt. Bei statischen Kundgebungen werden oft auch noch Aufnahmen vom Helikopter und von Drohnen ausgewertet.
Die so ermittelten Zahlen sind also recht genau, belastbar und unseren Beobachtungen nach mehr als plausibel. Wir übernehmen diese Zahlen daher auch weiterhin wie bisher in unseren Berichten.
Wie war das früher bei großen Menschenmengen?
Weitaus weniger Aufregung gab es in der Vergangenheit bei anderen Gruppen – wie etwa Fußballfans – die in Märschen formiert durch die Stadt zogen.
Im August 2007 kamen 300 Ried Fans mit dem Schiff zum Derby nach Linz gegen den Lask. Die angegebene Zahl wurde nicht weiter in Frage gestellt.
Im März 2008 kamen 450 Austria Wien Fans mit dem Zug nach Linz und gesamt sahen dann knapp 2.000 Gästefans das Match. Auch diese Angabe wurde damals nicht weiter beanstandet.
Hinweis: Die Recherche zur Zählweise erfolgte bei der Demo am 15.12. unangekündigt. Detailfragen zur Vorgehensweise der Polizei wurden dann am 16.12. per schriftlicher Anfrage geklärt und rückbestätigt!
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