Diese Ampel ist ein teurer Spaß
LINZ. Hier kostet die angezeigte Sekunde 10.000 Euro!
Glaubt man älteren Linzern, so war der Pfarrplatz auch schon früher für hohe Stundensätze bekannt. Jetzt gibt es dort – wir berichteten – einen neuen teuren Spaß. Und zwar eine sogenannte “Countdown-Ampel”.
Für die neue Ampelanlage wurden vom Stadtsenat zur Umsetzung des Pilotprojekts 70.000 Euro freigegeben. Der zuständige Verkehrsreferent half für Pressefotos sogar bei der Montage mit.
Laut Aussendung soll die Sekundenanzeige Fußgänger vor dem Überqueren der Straße bei Rot abhalten. Ob dies gelingen kann, ist aber eher fraglich. Wir waren vor Ort und haben – siehe unten – auch gleich ein Video gemacht.
Fußgänger müssen an der Ampel knapp 60 Sekunden warten. Das Sekundendisplay zählt aber nur 9, 8, 7, 6, 5, 4 und 3 an, dann schaltet die Ampel wenig aufregend normal auf Grün. In den ersten 50 Sekunden der Wartezeit hat sich also nichts geändert.
Für 7 angezeigte Sekunden sind 70.000 Euro Projektkosten in diesen Zeiten dann doch ein etwas happiger Preis.
Ob die automatisiert generierten Daten der Ampelanlage die Wertigkeit des Projekts heben können, wird man sehen. Besonders nützlich ist die Anzeige bis dato jedenfalls nicht. Auch ein Showeffekt ist nicht wirklich gegeben.
Die Countdown-Ampel zeigt den wartenden Fußgängern an, dass der Wechsel von Rot auf Grün unmittelbar bevorsteht. Vor allem, wenn Menschen in Eile sind, kann die Rotphase als sehr lange empfunden werden und zu einem Überqueren bei Rot verleiten, was bei der gegenständlichen Anlage mit der 2-spurigen Einbahn und geringer Straßenbreite leider häufig vorkommt. Die Countdown-Ampel ist der Pilotversuch, die wartenden Fußgänger und Radfahrer durch Zusatzinformation vom „ROT-gehen“ abzuhalten und damit die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen.
Aussendung Stadt Linz
Diese Zusatzanzeigen, die an der Anlage auch für den Individualverkehr genutzt werden, aktivieren sich 9 Sekunden vor der „Grün-Schaltung“ und zählen den Count-Down bis 3 hinunter.
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