AK: Teu­erung treibt immer mehr Menschen in Sozialmärkte


LINZ: Die Arbeiterkammer fordert das Land OÖ auf, endlich gegen Armut aktiv zu werden!

Rund 24.000 Menschen in Ober­österreich müssen aufgrund der Teuerung in Sozialmärkten einkaufen, Tendenz steigend. „In einem reichen Bundesland wie Oberösterreich darf es keine Schlangen vor Sozialmärkten geben. Und dennoch sind sie wichtig, weil die steigenden Preise immer mehr Familien in ihrer Existenz gefährden“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Daher ist es dringend notwendig, dass das Land Oberösterreich mehr Geld für die Sozialmärkte zur Verfügung stellt, damit sich auch Menschen mit einem geringen Einkommen ihren Einkauf leisten können.

„Oberstes Ziel muss aber sein, die Rekordinflation zu bekämpfen und Armut abzuschaffen“, so Stangl.

Einkaufen im Supermarkt wird immer mehr zur finanziellen Herausforderung. Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln liegen weit über der Inflationsrate, die auch im Dezember weiterhin zweistellig war.

Der aktuelle AK Preis­monitor zeigt, dass ein Warenkorb mit den jeweils 40 billigsten Lebens- und Reinigungsmitteln zwischen September 2021 und Dezember 2022 um fast 42 Prozent teurer geworden ist. Der Preis für Butter ist in diesem Zeitraum um 77 Prozent gestiegen, für Mehl sogar um 111 Prozent. Kein Wunder, dass die Zahl der ausgestellten Berechtigungskarten zum Einkauf in Sozialmärkten im vergangenen Jahr um ein Viertel gestiegen ist.

Derzeit sind in Oberösterreich rund 24.000 Menschen berechtigt, in Sozialmärkten einzukaufen. Das „Potenzial“ ist jedoch deutlich höher, sind doch in Oberösterreich (Stand 2021) rund 147.000 Personen armutsgefährdet.

Zweites großes Ziel muss sein, die Armut im reichen Industrie­bundesland Oberösterreich abzuschaffen. Mit der Novelle der Sozialhilfe im Dezember ist das nicht gelungen. Wer in Oberösterreich auf Sozialhilfe angewiesen ist, erhält derzeit maximal 1.053,64 Euro netto pro Monat. Diese Leistung liegt um rund 320 Euro unter der Armutsgrenze. Wenn Kinder im Haushalt leben, wird die Situation noch prekärer.

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