Mögliche Verursacherquellen der Grundwasserverunreinigung durch Industriechemikalien „PFAS“ in Leonding, Pasching und Hörsching gefunden


Aussendung des Landes OÖ

Als Hauptverursacherquelle der Grundwasserverunreinigung mit PFAS konnte in den Untersuchungen der Einsatz von fluorhaltigen Löschschäumen nachgewiesen werden. Der Einsatz der Löschmittel war zum Zeitpunkt der Verunreinigung nicht verboten und für gewisse Brandarten sogar vorgeschrieben. Einerseits fanden am Flughafen Linz-Hörsching Übungen der Flughafenfeuerwehr mit diesen Löschschäumen statt und andererseits ist das Brandereignis am Gelände der AVE 2019, bei dem ebenso mit PFAS-haltigen Löschmitteln im Einsatz waren, für eine Kontamination der Böden verantwortlich. Auch am Gelände der FF-Pasching wurde in Bodenproben PFAS gefunden. Es wird davon ausgegangen, dass die Grundwasserverunreinigung in Hörsching, Pasching und Leonding auf den Flughafen Linz zurückzuführen ist. Die Auswirkungen des Brandes bei der AVE auf die Grundwasserverunreinigung in Pasching und Leonding bedarf weiterer Abklärung.

Ergebnisse der Ermittlungen zu den möglichen Verursacherquellen
Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Grundwasserkörper „Welser Heide“. Dieser ist ein sehr ergiebiger Porengrundwasserkörper. Als Porengrundwasser bezeichnet man Grundwasser in Locker- oder Festgesteinen, deren durchflusswirksame Hohlräume überwiegend aus Poren gebildet werden. Die Gewinnung von Trinkwasser erfolgt hier vor allem aus Brunnen.
Da jedoch die Datendichte zur Fließrichtung des Grundwassers im Untersuchungsgebiet gering war, mussten die konkreten Strömungsverhältnisse im Raum zwischen dem Flughafen Linz und St. Isidor neu erhoben werden. Dies war auch T eil der Erstuntersuchungen im Zeitraum Jänner bis April 2023 neben zahlreichen Brunnen-, Boden- und Gewässerbeprobungen. Demnach konnten basierend auf der nachgewiesenen räumlichen Verteilung der PFAS im Grundwasser sowie der chemischen Verteilung der Einzelsubstanzen drei konkrete Verdachtsbereiche bestätigt werden. Die Verdachtsbereiche standen dabei in Zusammenhang mit dem Einsatz unterschiedlicher Löschmittel.
• Flughafen Linz-Hörsching
• Brandereignis am Standort der ehem. AVE GmbH
• FF Pasching

Im Rahmen des Auftrages der BH Linz-Land, die Ursache für die Grundwasserverunreinigung zu ermitteln, wurden nun Detailuntersuchungen an den jeweiligen Standorten sowie entlang des Staudacherbachs durchgeführt.

Sanierung der Flächen über das Altlastensanierungsgesetz wird angestrebt
Teile des Flughafens Linz-Hörsching sind aufgrund des Einsatzes von PFOS-hältigen Löschschäumen, die seit den 60er-Jahren zu Übungszwecken am Gelände eingesetzt wurden, bereits in den Verdachtsflächenkataster für Altlastensanierungen aufgenommen worden. Je nach Priorisierung der betroffenen Flächen durch die Altlastensanierungskommission können die Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen mit einer Förderung von 55 bis 95 Prozent umgesetzt werden. Landesrat Stefan Kaineder wird sich für eine möglichst hohe Priorisierung in der Kommission einsetzen.

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