🗳️ Geht das Taktieren und Mauscheln weiter? Linzer Bürgermeisterwahl wohl erst nächstes Jahr!


LINZ. Angekündigte “Verschnaufpause” sorgt für Ernüchterung bei Kandidaturpressekonferenz von Prammer.

Das war nix! Dietmar Prammer wurde gestern intern mit 100% der gültigen abgegebenen Stimmen von der Linzer SPÖ als Kandidat für das Bürgermeisteramt bestimmt. Heute folgte die Pressekonferenz dazu. Quasi die Vorstellung des bisherigen Stadtrates als neuen starken Frontmann der SPÖ in der Landeshauptstadt.

Die mit fast einer Stunde relativ lange Pressekonferenz lieferte aber leider keine wirklichen News. Leicht zähneknirschend versuchte Prammer die 100%ige Zustimmung – den Vertrauensbeweis für den bereits davor der Lüge überführten Luger – aus der Vorwoche zu rechtfertigen. Er steht an der Seite Bablers bzw. dieser an seiner und er hat mit dem Bundeschef der SPÖ bereits telefoniert. Neuigkeiten gab es sonst keine. Die derzeitigen Zuständigkeiten des Stadtrates dürften den Medienvertretern ja bekannt gewesen sein.

Der Termin für die Bürgermeisterwahl könnte ein Streitpunkt werden.

Ins Stottern kam der mögliche zukünftige Linzer Bürgermeister vor allem bei der Frage nach dem Wahltermin in Linz. Die SPÖ scheint den Urnengang in das Jahr 2025 legen zu wollen. Das leicht scheinheilig klingende Hauptargument: Den Linzern wolle man nach der Nationalratswahl eine Verschnaufpause gönnen.

Trotz mehrfacher Nachfrage wollte sich Prammer zu keinem persönlichen Wunschtermin festlegen. Fristen wären einzuhalten. Die ab 2.9. verantwortliche Parteifreundin Vizebürgermeisterin Hörzing sei zuständig. Und – hier schmunzelten vor allem Printjournalisten – die Druckereien wären ein Thema. Denn dort müssen ja die Stimmzettel bestellt werden. Das sei angeblich nicht so ganz einfach und rasch möglich. Man spielt anscheinend auf Zeit.

Im Klartext: Die Stadt SPÖ scheint einen Bürgermeisterwahltermin erst im Jahr 2025 fixiert wissen zu wollen.

Die Argumente wirkten irgendwie nicht besonders ehrlich. Gerade bei den Roten dürften die Wähler jedoch nun ganz genau hinschauen. Immerhin steht aber Prammer zu seinem eher geringen Bekanntheitsgrad. Hier wäre ein später Wahltermin also vor allem für die SPÖ ein klarer Vorteil. Vertrauensbildende Maßnahmen sehen jedenfalls anders aus. Die meisten Bürger werden sich vermutlich kein weiteres Taktieren wünschen. Am wenigsten von jener Partei, deren Ex-Chef sich gerade durch den LIVA-Skandal taktieren wollte.

Die breite politische Mehrheit im Linzer Rathaus wird an einem 2025er Termin für die Bürgermeisterwahl eher keinen Gefallen finden. Die ÖVP hat den rechnerisch (mit allen Fristen) leicht möglichen Wahltermin 1.12. ja bereits kommuniziert. Der Vorschlag erscheint als vernünftiger Wunsch. Zwei Wochen später – somit vor Weihnachten – könnte eine mögliche Stichwahl über die Bühne gehen. Der Steuerzahler hätte die Gewissheit keinen teuren Wahlversprechen unterm Christbaum aufzusitzen. Eigentlich eine Win-Win-Situation.

Kandidatenliste wird derweilen länger.

Unterdessen stehen schon vier weitere alternative Optionen zum Kreuzerl bei Prammer so gut wie fest. Heute wurde von den Grünen Eva Schobesberger als Starterin benannt. Die ÖVP schickt Martin Hajart (hier stand bei der letzten Bürgermeisterwahl noch Herr Baier am Zettel) in das Rennen. Von der FPÖ kandidiert Stadtrat Michael Raml und für Linz Plus wird Lorenz Potocnik als Kandidat aufgestellt.

Antreten darf nur, wer bereits jetzt Mitglied des Gemeinderates ist. Eine Neuwahl des gesamten Gemeinderates steht nicht im Raum. Die Idee der Opposition fand bis jetzt im Rathaus keinen Anklang.

☝️ Hinweis: Auch im Wahlkampf gibt es KEINE politische Werbung auf Linz News!

Folge uns in den sozialen Netzwerken
instagram facebook twitteryoutubeyoutube