🤯 Musikpavillion: Abendliche Belästigungen tausender Anwohner wegen 180 Zuschauer pro Termin?


LINZ. Der Event- und Spaßfokus gerät anscheinend langsam komplett aus den Fugen!

NANU? Der erste Gedanke war ein Rechenfehler. Doch ein beigefügtes Pressefoto zeigte, diese Zahlen dürften wirklich stimmen.

Der Musikpavillion im Linzer Donaupark ist – so zeigen nicht nur Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken – kein besonderer Publikumsmagnet. “Mehr als 6.100 Konzertfans im Musikpavillon” klingt als Überschrift einer Presseaussendung zwar sehr nett, die Gästezahl ist aber die Gesamtsumme von 34 (!) Terminen in der heurigen Saison.

Nach Adam Ries, einem deutschen Rechenmeister aus dem 16. Jahrhundert, macht diese nur knapp 180 Besucher pro Termin im Schnitt. De facto waren bei vielen Terminen allerdings noch deutlich weniger Besucher. Eine 3er-Event-Serie sogenannter “Acoustic Abende” verzeichnete schon alleine etwa 1.000 der insgesamt 6.100 Besucher.

Während nun die Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) eine erfolgreich kulturpolitische Bilanz für den diesjährigen Konzertsommer im Musikpavillon zog, bleiben tausende – wenn nicht oft zehntausende – akustische Anrainer pro Abend fast sprachlos zurück.

Die Darbietungen im Musikpavillion sind leider nicht nur am Gelände des Pavillions selbst zu hören. Auch im angrenzenden Donaupark, in der unmittelbaren Nachbarschaft sowie in einigen Teilen der City bis hinauf auf den Römerberg und sogar bis weit hinüber nach Urfahr müssen Stadtbewohner unfreiwillig den “Musikgenuss” ertragen.

Die oft beschworene musikalische Freiheit der Kunst sollte man bei so geringem Zuschauerzuspruch vor allem hinsichtlich der Lautstärke dringend hinterfragen. Die überschaubar kleine Gruppe an Musikfans wäre auch indoor in so gut wie jeder Location locker unterzubringen.

Das Schlagwort “Lebensstadt” müsste eigentlich eine lebenswerte City für die Stadtbewohner bewerben und nicht Dauerbeschallung, Eventitis oder eine Art Freibrief für lärmende Minderheiten. Die Verhältnismässigkeit geriet im Kultur- und Eventbereich augenscheinlich schon komplett aus den Fugen.

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