💥 Nächster Luger Ersatz: SPÖ-Prammer soll jetzt Agenden des Bürgermeisters übernehmen.


LINZ. Karten für Bürgermeisterwahlkampf werden neu gemischt.

Die Linzer SPÖ schickt Dietmar Prammer nicht als “einfachen” Stadtrat, sondern als geschäftsführenden Vizebürgermeister in das Rennen um die Nachfolge von Klaus Luger.

Dafür wird für die nächsten Gemeinderatssitzung eine Rochade vorbereitet. Die jetzige geschäftsführende Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ) soll dritte Vizebürgermeisterin werden und die Geschäftsführungsagenden des Bürgermeisters an Dietmar Prammer (SPÖ) übertragen. Die jetzige Vizebürgermeisterin Tina Blöchl (SPÖ) ist dann nur mehr Stadträtin.

Anscheinend rechnet sich die Partei dann bessere Chancen auf einen Sieg aus. Wirklich bekannter dürfte Prammer in der Bevölkerung derweilen nicht sein. Hauptsächlich sieht man den Stadtrat auf Parteievents der SPÖ. Und er überbrachte neulich einen Fernseher als Geschenk der SPÖ an die Linzer Berufsfeuerwehr.

Für viele Bürger dürfte das Amterljonglieren derweilen nicht gerade die Lust an der Stadtpolitik fördern.

Leider sind Umbauten beim Personal – ohne direkte Beteiligung des Wahlvolks – auch bei anderen Parteien inzwischen üblich. So kandidierte etwa Bernhard Baier für die ÖVP bei der letzten Wahl als Bürgermeister. Jetzt sitzt dort aber schon Martin Hajart auf dessen Sessel.

Die FPÖ kritisierte bereits – in Person von Michael Raml – den Vorgang in der SPÖ: “Die Entscheidung der SPÖ wird aber wahrscheinlich so manche Genossinnen und Genossen irritieren, dass ausgerechnet die erste Frau im Bürgermeisteramt in Linz gleich wieder ihren Sitz räumen muss, damit ein Mann Bekanntheit gewinnen kann.“

Die Bürgermeisterwahlen in Linz finden am 12. Jänner statt. Der späte Wahltermin sorgte auch bereits für viel Kritik. Bericht hier.

💥 Update 16:38 Uhr: Auch die Grünen üben Kritik an der Personalrochade: Stadtrat Dietmar Prammer verdrängt die geschäftsführende Vizebürgermeisterin Karin Hörzing aus dieser Funktion. Die bisherige Vizebürgermeisterin Tina Blöchl wird Stadträtin. „Diese Rochade bedeutet nichts anderes, als dass zwei Frauen Platz machen müssen, damit abermals ein Mann an die Spitze kommt. Diese Vorgehensweise ist vieles, aber mit Sicherheit nicht feministisch“, kommentiert Klubobmann Helge Langer.

💥 Update 18:30 Uhr: Auch Lorenz Potocnik von Linz+ kritisiert die von der SPÖ geplante Rochade im nächsten Gemeinderat scharf: “Offenbar wird mit wirklich allen Mitteln versucht, den profillosen Prammer zu positionieren. Nicht nur, dass er schon jetzt überall auf die Bühne gekraxelt ist, wo er nicht hingehört, sondern nun auch, indem er bis Januar den Bürgermeister spielt.”

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