🛑 Stadt Linz stoppt Umwidmung vom IT:U-Areal in Urfahr


LINZ. Wende im Streit um die Verbauung im Grüngürtel.

Express-Wende mit Überraschungseffekt! Der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) gab einen Stop der Umwidmung für den Bau der Digitaluni bekannt.

Grund für die Entscheidung soll ein Mix an negativen bis desaströsen Stellungnahmen – unter anderem seitens des Landes OÖ – sein. Weiters gibt/gab es bereits tausende Unterschriften gegen das Vorhaben.

Für die “Digitaluni” braucht es jetzt einen neuen Standort. Eine Option dürfte die sogenannte “Post City” beim Bahnhof sein.

Aussendung der Bürgerinitiative „Retten wir den Grüngürtel“

Wir haben es geschafft: Grüngürtel ist gerettet!

„Die Petition mit mehr als 8000 Unterschriften und die 400 Einwendungen haben Wirkung gezeigt“, gibt sich ADr.Dr.h.c. Alexander Jäger, der Sprecher der Initiative erfreut und erleichtert : „Gemeinsam haben wir ein starkes Zeichen gegen diese Fehlentscheidung und für eine innovative Umsetzung der geplanten Bauvorhaben an einem besser geeigneten Standort, wie der PostCity, gesetzt. Wir hatten sämtliche Fakten, die gegen diese Umwidmung sprachen, auf unserer Seite und wir waren erfolgreich!“

Auch der zuständige geschäftsführende Vizebürgermeister Prammer hat nun erkannt, dass die geplanten Eingriffe das vom Linzer Gemeinderat einstimmig beschlossene Örtliche Entwicklungskonzept und viele andere seitens der Stadt eingegangenen Selbstverpflichtungen völlig konterkariert hätten. Die geplante Bebauung mitten im Grüngürtel hätte die klimatologische Situation in Linz dramatisch verschärft sowie zu weiteren Verschlechterungen betreffend Grünanteil, Artenvielfalt, Luftqualität geführt.

„Wir freuen uns unbändig, dass dieser Anschlag auf unseren wertvollen Grüngürtel und auf unsere Lebensqualität abgewehrt werden konnte und wir bedanken uns sehr herzlich bei den vielen Menschen, die uns so großartig unterstützt haben“, so Jäger abschließend.

Stellungnahmen aus der Politik:

GRÜNE: Es sind die Grünen mit Klimastadträtin Schobesberger an der Spitze gewesen, die von Beginn weg darauf hingewiesen haben, wie wichtig der Grüngürtel bei der JKU für die Stadtnatur, für die Kühlung und Durchlüftung des gesamten Stadtteiles ist. „Jeder Eingriff und jede Verbauung hätte eine Verschlechterung bedeutet. Es wäre ein historischer Fehler gewesen, für den die kommenden Generationen bezahlen hätten müssen. Ich bin wirklich erleichtert, dass wir auf Basis von Fachexpertise nun gemeinsam mit so vielen Menschen ein Einlenken erreichen konnten. Der Grüngürtel ist gemeinsam mit dem innerstädtischen Grün der größte Schatz, den wir im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise haben. Wir müssen ihn mit aller Kraft schützen. Das haben uns die Wetterextreme der vergangenen Wochen und Monate deutlich wie nie zuvor gezeigt“, so Schobesberger.

ÖVP: „Die neue Digital-Universität ist ein enorm wichtiger Standortfaktor für Linz. Unsere Wirtschaft braucht die Fachleute im IT-Bereich, die bei uns ausgebildet werden müssen. Wir sollten zudem die Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz bestimmen und nicht hinterherhecheln. Jeder Standort in Linz hat seine Vorteile – jener bei der JKU die direkte Anbindung beider Universitäten zueinander, jener beim Bahnhof die gute Verkehrserschließung. Das Wichtigste ist, dass die IT:U in Linz nicht begraben wird.“ sagt Bürgermeisterkandidat Martin Hajart.

FPÖ: FPÖ-Bürgermeisterkandidat Stadtrat Dr. Michael Raml setzte sich von Beginn an für den Erhalt des Grüngürtels und gegen die großflächige Umwidmung des Areals in Dornach-Auhof ein: „Es ist ein klarer Neustart für die Lebensqualität in unserer Stadt und ein Bekenntnis zum Schutz des Grüngürtels. Die Linzer FPÖ hat sich bereits unter Vizebürgermeister und Infrastrukturreferent Markus Hein gegen diese monströsen Umwidmungspläne gestellt und ich habe unsere Position mit ganzer Kraft weiter vertreten. Es ist für die Bürger und Lebensqualität wichtig, dass wir uns durchgesetzt haben!“

Raml sieht in der negativen Stellungnahme des Landes Oberösterreich seine bisherige Haltung klar bestätigt. „Es ist ein Ja zum Erhalt des Grüngürtels und nunmehr wird auch unsere freiheitliche Forderung aufgegriffen, als Alternativstandort endlich die Post City zu prüfen“, bekräftigt Raml das Nein der FPÖ Linz zum ursprünglich geplanten Standort in Auhof. „Die Stellungnahme des Landes Oberösterreich bestätigt meine klare Position, den Grüngürtel zu schützen, statt ihn zuzubetonieren. Auch die drohende massive Verkehrsbelastung in der Altenbergerstraße ist durch den Umwidmungsstopp abgewendet.“

Linz+: Der öffentliche Druck ist zu groß geworden. Bürgermeisterkandidat Dietmar Prammer zieht – wie empfohlen – die Reißleine und sagt IT:U und Umwidmung des Grüngürtels in Auhof ab.

„Doch wir sammeln weiter Unterschriften für eine Linzer Volksbefragung. Die 6.100 Unterschriften sollten bis Anfang November vollständig sein, eine Befragung kann dann jederzeit, wenn nötig auch nach der Bürgermeisterwahl eingereicht werden. Der geladene Colt bleibt schussbereit im Holster“, so Stadtentwickler und Gemeinderat Lorenz Potocnik, der von Beginn an den Irrsinn einer Umwidmung des Grüngürtels in Auhof bekämpft hat und ab Mitte Juni gemeinsam mit der Initiative „Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!“ tatkräftig Unterschriften für eine Linzer Volksbefragung gesammelt hat.
Die Initiative hatte geplant, die nötigen Unterschriften im November einzureichen.

Folge uns in den sozialen Netzwerken
instagram facebook twitteryoutubeyoutube