🗨️ Trotz Aufschrei der Chefredakteure: Medien machen klappt auch ohne Steuergeld!


Medien ganz ohne Steuergeld, ohne Regierungsinserate und ohne Presseförderung? JA, DAS GEHT!

Wer sich – noch – mit Tageszeitungen oder deren Websites beschäftigt, dem wird dieser Tage vermutlich erneut ganz schummrig vor Augen.

Nachdem in den letzten Jahren bereits mehrfach die Demokratie als “gefährdet” galt, folgen rund um die Regierungsverhandlungen in Wien nun zahllose Meldungen zu anderen Gefahren. Vor allem sollen nun auch die Medien selbst in Gefahr sein. An Demokratie glaubt man bei manchen Kommentatoren ja nicht mehr, denn der Wähler hat ja sowieso “falsch” gewählt. Man könnte meinen die Welt geht unter. Wobei jene Welt, die sich einige wenige Medienleute zurechtgebastelt haben, dem Untergang ganz sicher geweiht ist.

Ganz aktuell wird nun seit einigen Tagen um Presse- sowie Informationsfreiheit gefürchtet. Nicht so sehr von Bürgern – also den eigentlichen Lesern der Medien – sondern vor allem von Chefredakteuren, Leitartikelschreibern und den Medienmachern selbst.

Da wird dann auch gleich alles, was mit digitaler Kommunikation und Social Media zu tun hat, fast schon grundsätzlich als schlecht bis gefährlich eingestuft. Die Angst geht anscheinend um. Nach Verlusten bei der Reichweite ging mit dem früheren Monopol als Informationsmultiplikator nun auch die Relevanz verloren. Ein großer Teil der klassischen Medien lebte ganz gut vom Versprechen die Deutungshoheit aller Probleme der jeweiligen Zeit zu haben. Doch diese Monopole sind mittlerweile gefallen, die Welt drehte sich weiter und die Leser zogen ebenso weiter.

So kommen auch die Warnungen vor Big Tech, das Verfluchen von Milliardären als Plattformbetreibern und das Pochen auf Presseförderung und üppigen Inseraten der Regierung nicht von ungefähr. Immerhin sind es ja diese Plattformen, die am Monopol klassischer Medien gesägt haben, wie im Sprichwort am Sesselbein. Dort wo man nun die breite Masse der Bevölkerung nicht mehr mit der eigenen Botschaft und Meinung erreicht, soll ein – letzter – Hilferuf für Aufmerksamkeit sorgen.

Die breit angelegte Berichterstattung sowie der offene Brief der Chefredakteure diverser Printmedien war eine Reaktion auf das als “Angriff auf Informationsfreiheit” gedeutete Posting auf X eines FPÖ Politikers. Dieser möchte ja einer Tageszeitung, die er als “Scheißblatt” bezeichnete, anscheinend die Presseförderung streichen.

Ein weiterer Grund dürften aber auch immer konkreter werdende Pläne für zukünftiges Sparen bei Regierungsinseraten und allerhand Förderungen für Medienhäuser sein. Und dort, bei genau jenem großen Kuchen, den es seit Jahrzehnten zu verteilen gilt, dürfte am Ende der Kern des Aufschreis zu finden sein.

Der KommAustria standen im Jahr 2024 lediglich Finanzmittel in der Höhe von 7.127.000,00 Euro zur Verfügung. Diese wurden als Vertriebsförderung an Tages- und Wochenzeitungen bzw. als besondere Förderungen (etwa für Qualität) ausgeschüttet. Bei dieser Summe handelt es sich um die oft zitierte klassische Presseförderung. Doch um genau jene Summe (aufgeteilt auf 44 Empfänger) geht es den Verlagen vermutlich nicht. Diese Gelder sind schließlich nur eine Art kleines Zubrot.

Spannend wird es bei einem Blick auf die Veröffentlichungen nach dem Medienkooperations- und-förderungs- Transparenzgesetz (MedKF-TG) auf der Website von rtr.at!

Alleine im ersten Halbjahr 2024 haben dort 1.465 Rechtsträger ihre Zahlen gesetzlich verpflichtend eingemeldet. Wenn man sich durch die Bekanntgaben öffentlicher Stellen durchklickt, wurden nur in diesem ersten Halbjahr 2024 Werbeausgaben in der Höhe von 196.508.874 Euro und weitere Förderungen in der Höhe von 37.481.557 Euro aufgezählt.

Und für 2025 hat Die RTR (Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH) auch noch die Förderung für digitale Transformation der Medien im Umfang von weiteren 20,2 Millionen Euro (119 Förderprojekte) vergeben.

Das Geschäftsmodell Zeitung wird also insgesamt recht sicher weitgehend durch Steuergelder am Leben erhalten. Und somit ist es auch kein Wunder, wenn Spargedanken einer neuen Regierung einen Aufschrei auslösen. Im Kern geht es hier also mitnichten um die 7.127.000 Presseförderung und die Streichung eines kleinen Teils davon für ein als “Scheißblatt” beschimpftes Medienhaus.

Medienmachen scheint in Österreich ohne üppige “Transferzahlungen” einfach nicht machbar zu sein.

Wie groß die Unabhängigkeit von Medienhäusern nun ist oder sein kann, möge jeder Leser selber beurteilen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache!

🗨️ “Wer Geld von der Regierung nimmt, über die er berichtet, macht irgendetwas zwischen PR, Propaganda und Prostitution!”

Hinweis: Linz News erhält weder Förderung noch staatliche Gelder und publiziert auch keine politische Werbung.

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