📝 Linzer Frauenbericht 2025: Frauen weiterhin benachteiligt
Der Dritte Linzer Frauenbericht 2025 zeigt, dass Frauen in Linz trotz rechtlicher Gleichstellung weiterhin stark benachteiligt sind, insbesondere in den Bereichen Bildung, Erwerbstätigkeit und finanzieller Sicherheit. Die Pandemie hat diese Ungleichheiten noch verschärft.
Bildung und Berufswahl:
Obwohl junge Linzerinnen einen höheren Bildungsstand erreichen, wählen sie immer noch überwiegend “traditionell weibliche” Berufe. Das zeigt sich daran, dass zwei Drittel der weiblichen Auszubildenden sich auf nur zehn von 212 möglichen Lehrberufen konzentrieren. Auch an der Johannes Kepler Universität sind Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen stark unterrepräsentiert (nur 27,7 % Frauenanteil in MINT-Fächern, obwohl der Gesamtanteil an Frauen bei 52 % liegt).
Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt:
Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt, was langfristige Risiken birgt. Im Jahr 2022 arbeiteten 51 % der Linzer Frauen in Teilzeit, hauptsächlich wegen unzureichender Kinderbetreuung für Null- bis Zweijährige und mangelnder Beteiligung von Männern an der Sorgearbeit. Rund 90 % der Frauen arbeiten im Dienstleistungssektor, und Führungspositionen sind überwiegend von Männern besetzt.
Finanzielle Lage und Altersarmut:
Die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen hat sich seit 2011 um 13 % vergrößert. Linzerinnen verdienen im Durchschnitt 36,7 % weniger als Männer. Selbst bei Vollzeitbeschäftigung beträgt der Unterschied noch 15,1 %. Dies führt oft zu finanzieller Abhängigkeit und Altersarmut: Die durchschnittliche Pension von Linzerinnen liegt 25,7 % unter der von Männern, der höchste Wert unter allen österreichischen Landeshauptstädten. Alleinerziehende Frauen (85 % der Alleinerziehenden in Linz) sind besonders betroffen und einem erhöhten Risiko für psychische und physische Belastungen ausgesetzt.
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