😳 Urfix: FREIgelände etwas zu wörtlich genommen!


LINZ. Der Jahrmarkt ist unübersehbar in der Krise.

Der Urfahrmarkt ist in der Krise. So viele freie Flächen wie heuer gab es in den letzten Jahren noch nie. Eigentlich gab es so derart große freie Flächen überhaupt noch nie.

Blickt man 20 oder 30 Jahre zurück, wird der Unterschied noch deutlicher. Das Volksfest schrumpft. Und zwar merklich.

Doch bei diesem Herbstmarkt ist es besonders schlimm. Nicht nur die ausquartierten Fahrzeuge vieler Aussteller haben Lücken hinterlassen, auch mitten am Freigelände sind große Flächen mit Bauzäunen und grünen Planen verhängt.

Und trotz so viel freier Fläche wird ein Baum ins Zelt eingebaut und Parkplätze in Wohngebieten sind gesperrt. Trotz Platz en masse an der Donau müssen die Marktfahrer also nun zu weiten Fußwegen zum teuren neuen Parkplatz antreten.

Selbst am ersten Wochenende war heuer der Andrang der Besucher meist sehr überschaubar. Unter der Woche ist nun teilweise so gut wie überhaupt nichts los. Der Jahrmarkt wäre in seiner Tradition übrigens der Ort des Handels in Linz. Am 20. März 1817 verlieh Kaiser Franz I. der damaligen Ortsgemeinde Urfahr bekanntlich das Privileg einen Markt abzuhalten. Konkret also eine Handelsveranstaltung. Ursprünglich war der Markt auch ausschließlich (!) für den Handel mit Waren aller Art bestimmt. Vor allem Gebrauchsgüter und landwirtschaftliche Geräte wurden angeboten.

Andere Belustigungen kamen dann erst später hinzu. Als Zusatzangebot! Derzeit lebt der Event aber eher nur mehr durch die großen Fahrgeschäfte sowie von Erzählungen früherer Glanzzeiten. Eine Tatsache, die auf Dauer aber so sicher nicht bleiben kann. Auch nicht bleiben sollte.

Bei vielen Gesprächen mit Beschickern schwingt auch aufkommender Ärger mit. Preislich soll die Standgebühr eher üppig sein. Sogar teurer als bei weitaus besser besuchten Messen in Deutschland.

Neuerungen gibt es allerdings auch. Etwa Hinweisschilder, wen man bei Sichtung einer ertrinkenden Person anrufen soll. Rund um das Gelände sind auch einige Ordner platziert worden. So wird der Treppelweg teils bewacht um unerlaubte Fahrten zu unterbinden. Und auch der Durchgang hinter dem Bierzelt ist nun zu.

Insgesamt wird sich die Marktleitung aber irgendwann mit einer sehr großen Dringlichkeit echte Änderungen mit Wirkung überlegen müssen. Keine neuen Zettel und keine Kleinstprojekte. Große Würfe braucht das Volksfest.

Ein Zusammenrücken der verbliebenen Stände ist unausweichlich. Eine Sortierung der freien Flächen und eine neue Aufstellordnung sind eigentlich auch alternativlos. So wäre auch genug Platz für die Fahrzeuge der Aussteller und die leeren Flächen wären kein Stimmungskiller mehr.

Ganz nebenbei müsste sich auch noch jemand um die neue Hausordnung kümmern. Der Aushang alleine ist zu wenig. Die Regeln sollten auch eine Durchsetzung erfahren.

Bleibt es beim “weiter wie eh schon immer” dürfte sich die Abhaltung des Herbstmarktes in den nächsten Jahren von selber erledigen. Denn dann bleibt das FREIgelände sicher bald ganz frei …

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