Der Gegenwind gegen die geplante Linzer Ostumfahrung bläst heftig


LINZ. Linzer und Steyregger Gemeinderat gegen die geplante Linzer Ostumfahrung!

„Die Autobahn war für die Verkehrspolitik die einfachste Lösung. Wo viel Verkehr, baut man eine Autobahn neu oder aus. Dieses Denken zersplittert nun an der Klimakrise und an einem grundsätzlichen Paradigmenwechsel. Die Welt stellt um auf Klimaschutz. Länder gehen bei der Mobilität neue Wege. Sie denken in großen Öffi-Dimensionen und verfolgen mutige Konzepte, um Belastung für Mensch und Umwelt zu minimieren. Dorthin müssen wir auch in Oberösterreich steuern

Stefan Kaineder

Vor diesem Hintergrund erreicht die Debatte um die Linzer Ostumfahrung die nächste Stufe. Ein Projekt, das seit Jahren von den Verkehrsverantwortlichen im Land vorangetrieben wird, heftig umstritten ist, vom Steyregger Gemeinderat abgelehnt wird und dem selbst von der Stadt Linz heftiger und ziemlich geschlossener Gegenwind entgegenbläst. So haben sich in der jüngsten Gemeinderatsitzung praktisch alle Fraktionen in einem gemeinsamen Antrag gegen diese „Transitautobahn“ ausgesprochen und selbst die FPÖ gibt sich zurückhaltend.

WERBUNG

„Das ist schon eine pikante Situation. Die schwarz-blaue Landeskoalition will dieses Projekt durchziehen, aber nicht nur der Linzer Bürgermeister Luger und wir Grüne, sondern auch die Linzer ÖVP stemmt sich dagegen und Steinkellners Linzer Parteifreude reagieren schaumgebremst. Linz stellt dem Land bei diesem Projekt den Stuhl vor die Tür, das ist schon ein deutliches Signal“; betont Kaineder.Stößt den anderen Fraktionen vor allem die Trassenführung sauer auf, weil sie den Süden der Stadt extrem belastet, wenden sich die Grünen grundsätzlich gegen dieses Steinzeitprojekt. „Diese Autobahn-Idee ist einfach aus der Zeit gefallen. Wer in Zeiten des Klimawandels noch Autobahnen bauen will, hat nicht verstanden. Die Klimakrise hat auch Oberösterreich schon längst erfasst und die Verantwortlichen reagieren damit, dass sie wieder die Teermaschine anwerfen und die nächste Asphaltpiste ins Land bauen. Und nicht nur das. Neben der West- und der Innkreisautobahn, bekäme Oberösterreich mit der Linzer Ostumfahrung seine nächste Transitautobahn. Andere Länder versuchen den Transitverkehr aus dem Land zu bringen, Oberösterreich holt ihn herein. Unlogischer geht es nicht“, betont Kaineder.

Kapitel Ostumfahrung schließen und auf Schienenlösung konzentrieren

Für die Grünen ist das Veto der Stadt Linz und das unmissverständliche Signal des Gemeinderats eine Chance. „Die Stadt ist faktisch geschlossen gegen diese Trassenführung. Andere Varianten sind nicht in Sicht oder unrealistisch. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, das Kapitel Ostumfahrung zu schließen und eine neue Autobahn ad acta zu legen. Wir müssen auf Instrumente setzen, die der Zeit entsprechen und die überfällige Verkehrswende im Land bringen“, betont Kaineder. Und dieses Instrument ist die Schiene und im konkreten Fall die Summerauerbahn die bereit steht für Ausbau und Attraktivierung. „Statt weiter Asphalt anzurühren, gilt es jetzt in die Schienenoffensive zu gehen, auch für diese wichtige Nord-Südverbindung. Es wäre höchst widersinnig, jetzt weiter alle möglichen Trassenvarianten durchzuspielen und Zeit zu vergeuden. Der Focus muss jetzt auf der Schienenlösung liegen. Darauf müssen sich die Überlegungen und Planungen konzentrieren“, betont Kaineder.

Folge uns in den sozialen Netzwerken
instagram facebook twitteryoutubeyoutube