“Traiskirchen zwei“? Oder doch nicht?
LINZ. Politischer Streit um mögliches Erstaufnahmezentrum für 200 Flüchtlinge beim Bahnhof!
AUFREGUNG! Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) schnappte ein Gerücht auf, und der Wirbel war perfekt! Das Land Oberösterreich soll ein Erstaufnahmezentrum für 200 Flüchtlinge im ehemaligen Postverteilzentrum beim Hauptbahnhof planen. Ein “Traiskirchen zwei” also! Luger war strikt dagegen und hatte auch einige gute Argumente. Immerhin sind von den rund 3.300 Asylwerbern in Oberösterreich 750 in Linz untergebracht und somit leistet die Landeshauptstadt einen überproportionalen Beitrag.
Wenig später meldete sich auch Sicherheitsstadtrat Dr. Michael Raml (FPÖ) zu Wort. Er erteilt den Plänen, in Linz ein Aufnahmezentrum für Flüchtlinge einzurichten, eine klare Absage! „Linz kämpft noch heute mit den importierten Problemen aus 2015!“ sagte Raml.
“Wir erleben seit Wochen wieder einen Ansturm von Wirtschaftsmigranten an den Außengrenzen, der von Österreich schlicht nicht bewältigt werden kann und auch nicht soll. Wir sind von sicheren Drittstaaten umgeben. Versäumnisse der Innen- und Verteidigungsminister bei den Grenzkontrollen sollen wieder auf Städte wie Linz umgewälzt werden. Im Gepäck befinden sich dabei zahllose Probleme, an denen unsere Stadt seit der letzten großen Migrationsbewegung immer noch kämpft“, warnt Raml weiter.
Am frühen Nachmattag meldete sich dann der “zuständige” Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) mit einer Aussendung. Klaus Luger dürfte einem Gerücht aufgesessen sein.
Hier die Stellungnahme im Wortlaut:
Kein Flüchtlings-Erstaufnahmezentrum im Postverteilerzentrum Linz
Land OÖ, 8.7.2022
Bei den Vorwürfen im Postverteilerzentrum in Linz entsteht ein weiteres Erstaufnahmezentrum handelt es sich um nicht mehr als ein Gerücht. Die Errichtung von Erstaufnahmezentren ist Aufgabe des Bundes. Weder dem Innenministerium noch dem Land Oberösterreich sind Pläne zur Errichtung eines Erstaufnahmezentrums im Postverteilerzentrum bekannt bzw. planen ein solches. Ganz im Gegenteil: das Land Oberösterreich hat erst diese Woche die bewusste Entscheidung getroffen, trotz geringer Ankunftszahlen von Ukrainern, das Gebäude weiterhin für die Unterbringung von Ukrainer/innen vorzuhalten, weil die Entwicklungen in der Ukraine nicht absehbar sind. Jegliche Vergleiche mit Traiskirchen sind aus der Luft gegriffen.
Folge uns in den sozialen Netzwerken