Festival wird zur Belagerung eines ganzen Stadtviertels


LINZ. Politikerwordings wie Klimastadt oder Lebensstadt können sie getrost vergessen!

Langsam aber sicher werden die unglaublichen Dimensionen vom Lido Sounds sichtbar.

Die Idee ein Festival mitten in einem Wohnviertel auszurichten und als Ausrede zur Legitimation einfach einen 200 Jahre alten Jahrmarkt – der früher von Ochsengespannen beliefert wurde – zu präsentieren, gleicht an Verhöhnung tausender Betroffener.

Denn dort wo seit Jahren Politiker aller Farben eine Badebucht versprechen, steht jetzt eine Mega-Konzertbühne und gleich daneben schon das erste – vermutlich mit Diesel – betriebene Stromaggregat in LKW-Größe. Am Fußballplatz dahinter, wo die Jugend sich im Ballsport üben soll, wird derweilen seit fast einer Woche der Backstage Bereich aufgebaut.

Übrigens hätte der Platz eigentlich begrünt werden sollen. Denn am 27.05.2021 berichtete die Stadt Linz: “Neugestaltung des Jahrmarktgeländes – Planungsauftrag erteilt”. Und weiter: “Das Projekt sieht auf dem ehemaligen Parkplatz am Urfahrmarktgelände ein parkähnliches Erholungsareal vor, unter anderem auch mit einer Badebucht und einem Gastro-Bereich.”

Die Badebucht Pläne sind inzwischen aber Geschichte. Dafür wird das Gelände ohne Hemmungen und Rücksicht auf tausende Anwohner dem Kommerz hingegeben. Die Auswirkungen des Gelages werden sich auch nicht auf einige wenige Hausnummern in der Ferihumerstraße beschränken. Wobei dort immerhin einige “auf gute Nachbarschaft” 1 Ticket pro Haushalt als Quasi-Entschuldigung vorab angeboten bekommen haben. 1 Ticket im Mehrpersonenhaushalt macht das sprichwörtliche Kraut aber nicht fett. Den Ärger und die Unannehmlichkeiten auch nicht kleiner.

Die bereits jetzt laufenden Einschränkungen betreffen tausende Linzer Erholungssuchende und Radfahrer. Das AEC wurde um “seinen” Parkplatz gebracht und schon bevor noch Tonanlagen oder Licht montiert sind, gehts in hunderten Haushalten unfreiwillig rund. Der Aufbau läuft nicht lautlos!

UPDATE: Inzwischen wurden zahlreiche Parkplätze für die “Crew” gesperrt. Der große Parkplatz bei der Eisenbahnbrücke sowie eine weiterer in der Linken Brücken Straße. Anwohner, Stadtbesucher und Pendler dürften in der Stadtplanung für die nächste Woche keine Rolle spielen.

Hier ein kleiner Rundblick von vor Ort:

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