Aschermittwoch: Beginn der Fastenzeit
Pressemitteilung der Katholischen Kirche in Oberösterreich
Mit dem Aschermittwoch beginnt die sechswöchige Österliche Bußzeit, wie die Fastenzeit in der katholischen Kirche auch genannt wird, die dem christlichen Osterfest vorangeht.
Der Aschermittwoch ist nach der Faschingszeit eine Zäsur; er lenkt den Blick auf innere Einkehr. Die Vorbereitungszeit auf Ostern ist eine Einladung zum Durchatmen und zur Besinnung auf das Wesentliche, zu einer Standortbestimmung im eigenen Leben.
Diese Zeit ist eine Chance, bewusst auf den Ballast zu schauen, den wir mit uns herumtragen und der belastet: Verletzungen, Konflikte, Trauer über verpasste Möglichkeiten … Es kann hilfreich sein, innerlich und äußerlich „aufzuräumen“, dem nachzuspüren, was lebendiger macht, was trägt und stärkt. Für Christ:innen geht es auch um eine geistliche Erneuerung: um eine Vertiefung des Glaubens, eine Pflege der Beziehung zu Gott und um ein gutes, versöhntes Zusammenleben mit anderen.
Christliches Fasten hat ebenfalls eine Neuausrichtung des eigenen Lebens und Handelns zum Ziel. Was ist „zu viel“ in meinem Leben und macht mich dadurch unfrei? Was kann ich weglassen und dadurch mir und anderen etwas Gutes tun? Wo kann ich auf etwas verzichten und dafür andere unterstützen?
Klimaschutz mit Autofasten, Kunstprojekte, Spirituelles und Nächstenhilfe bei der Aktion „Familienfasttag“ der Katholischen Frauenbewegung: Diese und viele andere Angebote der Katholischen Kirche in Oberösterreich bieten verschiedene Möglichkeiten des „Fastens“.
Fasten
Das mittelhochdeutsche Wort „vasten“, althochdeutsch „fasten“ bedeutete im Gotischen „[fest-] halten, beobachten, bewachen“. Fasten – nicht zu verwechseln mit Diät – versteht sich als religiös begründete freiwillige Nahrungsenthaltung. Außerhalb der reduzierten Ernährung geht es beim Fasten auch um die Konzentration auf das Wesentliche, um eine Reduktion der Komplexität und um Einkehr. Durch das Fasten sollen Ressourcen freigesetzt werden, die im normalen Alltag gebunden sind.
Ab dem 4. Jahrhundert wurde eine 40-tägige Vorbereitungszeit auf Ostern praktiziert. Davor gab es im 2. Jahrhundert ein zweitägiges Trauerfasten vor Ostern, das sich später zur Karwoche ausdehnte. Es diente der Vorbereitung für die Taufkandidat:innen zu Ostern und die damals übliche Form des öffentlichen Büßens.
Die Zahl 40 ist in der Bibel eine „Symbolzahl“. Sie bezeichnet eine Phase, in der sich Menschen auf ein besonderes Ereignis und auf eine Begegnung mit Gott vorbereiten: 40 Tage und Nächte regnete es während der Sintflut; 40 Jahre wanderten die Israeliten durch die Wüste; 40 Tage und 40 Nächte fastete Jesus in der Wüste.
Die Fastenzeit lässt sich in folgende Abschnitte gliedern:
• Aschermittwoch und darauffolgende Tage
• Fünf Fastenwochen
• Palmsonntag / Karwoche
• Drei österliche Tage ab dem Abend des Gründonnerstags: Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag
Asche als Symbol der Reinigung und Buße
Asche wird zur Seifenherstellung verwendet. Asche ist Zeichen der Reinigung und der Vergänglichkeit.
Aschermittwoch – Aschenkreuz
Mit dem Aschermittwoch startet die sechswöchige Fastenzeit, die dem christlichen Osterfest vorangeht. Der Aschermittwoch – heuer der 14. Februar – ist nach dem normalerweise ausgelassenen Fasching eine Zäsur.
Schon von Anfang an stand der Bußgedanke in der Fastenzeit im Vordergrund. Vor der Einführung der privaten Beichte bekannten die Büßer ihre Sünden, in Bußgewänder gekleidet, öffentlich vor dem Bischof. Dabei streuten sie sich Asche auf den Kopf. Asche als Symbol der Bußgesinnung und Reinigung war im gesamten Orient zu Hause, natürlich auch in Israel.
Aus diesen Traditionen wurde um das 10. Jahrhundert der Ritus der Aschenbestreuung und des Aschenkreuzes. Daher hat der Aschermittwoch seinen Namen. Heute wird in der Liturgie am Aschermittwoch den Gläubigen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet mit den Worten: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“
Fastenzeit auf der diözesanen Website: www.dioezese-linz.at/fastenzeit
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