Dieser Mann soll die LIVA retten!


LINZ. Die Linzer Veranstaltungsgesellschaft hat gewaltige Probleme, nicht nur mit dem Führungspersonal!

Desaströs war bereits der Bericht vom Kontrollamt zum Brucknerhaus im letzten Jahr. Desaströs sind aber am Ende auch die erst via Wien so richtig medial aufgekochten Anschuldigungen gegen das – inzwischen beurlaubte – Führungspersonal der städtischen Gesellschaft. Auch wenn – exklusiv – im ORF die Sache als “… am Ende des Tages kommt nichts raus.” abgetan wurde, es bleiben viele offene Fragen.

Nun soll René Esterbauer (im Bild auf dem Weg in das Alte Rathaus zur Aufsichtsratssitzung am vergangenen Freitag) als neuer starker Mann die Kohlen aus dem Feuer holen. Eine eher schwere Aufgabe. Er ist erst seit ca. 2 Wochen an Board und steht jetzt alleine in der ersten Reihe. Er soll auch das “Gesicht” für die Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Konzerthauses diese Woche werden.

Insgesamt gibt es allerdings nicht nur im Brucknerhaus viele Probleme. Auch wenn das Haus der LIVA an der Donau nun ganz besonders im Fokus steht.

“Missmanagement, Nebengeschäfte, Allüren? Schwere Kritik an Brucknerhaus-Chef” titelte der Falter. Und zwar ausgerechnet eine Woche nach einer großen Reise nach New York und knapp zwei Wochen vor der großen 50er Sause im Brucknerhaus.

Es brauchte anscheinend Druck aus Wien um Bewegung in die Sache zu bringen. Die teils ohnehin schon bekannten Vorgänge wurden davor bereits von einem sogenannten Whistleblower thematisiert. Allerdings ohne große Auswirkungen oder erkennbarer Änderungen. Aus diesem Grund steht auch der Aufsichtsrat zusehends in der Kritik.

Insgesamt wartet auf René Esterbauer jedenfalls eine sehr lange Liste an Aufgaben. Hier ein Auszug:

» Brucknerhaus

Neben den Besucherzahlen und Abotroubles samt wenig passend wirkender “Gastveranstaltungen” gibt es im Haus selbst nach 50 Jahren einiges an Änderungsbedarf. Bautechnisch, im Marketing und im Auftritt ganz allgemein. Auch das direkte Umfeld ist vom Ambiente her eher wenig elegant …

» Sportparks

Aus einem Sport- und Freizeitangebot für den erholungssuchenden Bürger wurde in einigen Bereichen leider ein ausgelagerter Dienstleister für Profisportbetriebe. Eine Entwicklung die nicht nur positives Feedback auslöst.

» Posthof

Luft nach oben gibt es dort nicht nur bei Parkplatzkonzerten unter freiem Himmel. Vor allem das neue Liebkind Großfestival am Donauufer wirft Fragen auf. Zumal Steuerzahler und Stadtbewohner durch die mehrtägigen Belästigungen nicht profitierten. Die OÖN berichteten auch in diesem Zusammenhang von möglichen Verbindungen zur Causa Freistellungen. Konkret: “Auch beim Lido-Sounds-Festival könnte Kerschbaum seine Finger tiefer im Spiel haben als geplant: Der Mitveranstalter des Festivals, Arcadia Live, wird nämlich von der Firma PannArt beraten, angeblich gegen hohe Beratungskosten. Kerschbaum ist Gesellschafter der Firma.”

» Sporthalle

Eines der größten Probleme in naher Zukunft dürfte – auch der tatsächlichen Größe nach – die in die Jahre gekommene Sporthalle auf der Gugl werden. Spätestens seit dem Neubau des Fußballstadions und den Verträgen zur Nutzung der umliegenden Flächen durch die Arenagesellschaft dürfte die Vermarktung extrem erschwert worden sein. Mit einem neuen Bodenbelag wird es dort nicht getan sein. Der Abriss und ein Neubau – in Donaunähe – soll intern schon mehrfach zur Sprache gekommen sein.

» Marathon

Heuer wird man mit den Staatsmeisterschaften über die echte Marathonlänge (42,125km) als “Highlight” jedenfalls einige Starter anlocken können. Insgesamt ist der Event aber inzwischen eher ein Volkslauf mit Fokus auf das kühlende Hopfengetränk nach einem lockeren Lauf mit Freunden oder Arbeitskollegen. Das Festhalten am Zieleinlauf über Kopfsteinpflaster oder die unglückliche Streckenführung mit Wende und zahlreichen scharfen Kurven wirkt nicht unbedingt einladend. Die heuer neu angebotene 5km Strecke ist leider auch kein wirkliches Signal an Eliteläufer und Starter mit sportlicher Zielsetzung.

Viel Glück und Erfolg für die Zukunft!

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