✅ Die Klangwolke 2024 ist Geschichte


LINZ. Die 45. Ausgabe der Open-Air-Show brachte wenig Neugestaltungen.

Der Veranstalter vermeldet “knapp 100.000 Zuschauer” bei der gestrigen Klangwolke im Donaupark. Wie genau die Zählung erfolgte ist allerdings offen. Zum Vergleich: Das komplette Jahrmarktgelände gegenüber darf beim umstrittenen Lido Sounds mit etwas über 30.000 Menschen bespielt werden.

Auch ein Vergleich mit der Airpower, Eurpas größte Flugshow, in Zeltweg lohnt sich. Am Samstag waren dort 150.000 Menschen. Gegen 13 Uhr war die Kapazität erschöpft und Fans wurden ersucht nicht weiter anzureisen.

Hier ein Bild vom Gelände:

Durch die neue vorgerückte Zuschauertribüne (wurde über die Heinrich-Gleißner-Promenade vor das Brucknerhaus gebaut) und der Bühne für die Nachklangwolke sowie zahlreiche weitere abgesperrte Bereiche für Elemente die von Kränen herumgehoben wurden, wird der vorhandene Platz allerdings sicher nicht größer.

Der Ex-Brucknerhaus-Intendant (laut Insidern soll er auch schon die Klangwolke 2025 wesentlich mitgeplant haben) und der Ex-Bürgermeister wurden nicht gesichtet und waren anscheinend NICHT unter den Zusehermassen.

Die Show selbst brachte dann heuer keine großen Highlights. Eine Art Urknall sorgte für einen Schockmoment bei vielen Linzern. Die XXXL-Explosion auf einem Schiff brachte Fenster bis hinauf auf den Pöstlingberg zum Wackeln.

Viele Zuseher fühlen sich inzwischen aber immer mehr an “Dinner for One” erinnert. Jedes Jahr ist die Klangwolke irgendwie sehr sehr ähnlich. Zwar wechseln die Themen, die gezeigten Elemente hat man aber alle schon in irgendeiner Form gesehen.

Spanische gebärende Riesenpuppen oder Menschennetze mit Freiwilligen waren keine großen Aufreger mehr.

Die seit wenigen Jahren angebotenen Foodtrucks und Bierstände sorgen auch nicht gerade für ein kunstvolles Ambiente. Abendessende Personen die sich mit fettigen Speisen auf Papptellern durch die Besucher drängen sind dem Kulturgenuss eher wenig förderlich.

Insgesamt lohnt sich der Weg an die Donau also nicht mehr besonders. Große Momente und Inszenierungen aus früheren Zeiten fehlen.

2010 bei “Baby Jet” fuhr eine Dampflock und ein Railjet auf extra verlegten Gleisen den Treppelweg entlang.

2005 bei “Teilung am Fluss” flogen sogar noch Kampfjets und Helikopter über der Donau.

Die Kritik an der Veranstaltung in den letzten Jahren kann man also – BEI WEITEM – nicht am neumodernen Verzicht auf ein Feuerwerk festmachen. Angesichts der Aufwände mit Schiffen, Kränen und Materialtransport aus Spanien – sogar die Ballone kamen von dort – ist die Einsparung von Kugelbomben der Pyrotechniker sowieso eher reines Greenwashing.

Klangwolke mit Feuerwerk

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