Haben Sie den Urfix schon bei Nacht geseh’n?


LINZ. Jahrmarktzeit ist leider auch wieder die Zeit der Müllberge.

Zuerst die gute Nachricht: Aufgrund des schlechten Wetters und dem heuer zaghafteren Besuchsverhalten am Urfahrmarkt erkennt man ein geringeres Müllaufkommen.

Die schlechte Nachricht: Bis auf die Alibiaktionen “Müllinseln” scheint man keinerlei echte Taten gegen die noch immer sehr großen Mengen an Gemischtmüll zu setzen.

Augenscheinlich hat sich bei den Marktverantwortlichen weder die Erfindung von Pfandbechern noch die Gefahr durch zerschlagene Glasflaschen für die Besucher herumgesprochen. Die Budenstraßen sind teils von Glassplittern übersäht, in den großen Müllschütten wird von Plastikabfällen bis hin zu Altpapier und Kartons alles entsorgt. Für in Linz ansässige Wirte, Gewerbebetriebe oder auch private Haushalte ist ein Umgang mit Müll in dieser Form eigentlich ein unerlaubtes NO-GO.

Im Langzeitvergleich über Jahrzehnte kann man am Urfahrmarkt leider weder Klimastadtaspekte noch Innovationshighlights erkennen.

Ein Beispiel: Das heuer als “Highlight” präsentierte Fahrgeschäft STEAMER ist ein umgebauter Flipper aus dem Jahr 1991 mit sieben Vorbesitzern. Das Fahrgeschäft kennt man – ohne Rauch und Lichteffekten – auch als Playball vom Urfahrmarkt. Die Firma Thurner war damit jahrelang Stammgast an der Donau.

Was beim Jahrmarktbummel heuer sonst aufgefallen ist:

» immer mehr Parkflächen und Manipulationsflächen sowie leere Bereiche zwischen den Buden,

» der Trachtenumzug vor dem politischen Eröffnungsevent bringt wenig echten Mehrwert,

» die Portionsgrößen wachsen nicht so schnell wie die Preise und sind teils schon sehr frech,

» untertags ist an vielen Tagen sehr wenig los gewesen, so manch ein Aussteller wirkte nicht gerade zufrieden,

» die Toilettenpreise ärgern viele Besucher,

» die Polizei rettete heuer bereits zwei Donaupinkler vor dem Ertrinken,

» Händler mit kreativ nachempfundenen Fußballtrikots oder Handtaschen sorgen nicht gerade für Shoppinglaune,

» zahlreiche Angebote am Herbstmarkt ähneln dem Wintermarkt im Volksgarten,

» der Umgang mit den Bäumen am Gelände ist eher als sehr rustikal zu umschreiben,

» für die Lösung der Verkehrsprobleme ist die Montage von Schildern nicht ausreichend und

» für Fußgänger und Radfahrer wird es am Treppelweg – der Zufahrt für Schausteller und Lieferanten ist – immer gefährlicher.

Das Feuerwerk (früher gab es 2) war aber ein Highlight:

Die nächsten Jahrmarkttermine:

Frühling 2025: 26.04. – 04.05.
Herbst 2025: 27.09. – 05.10.
Frühjahr 2026: 01.05. – 10.05.
Herbst 2026: 26.09. – 04.10.

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