🤩 Wellnesshotelaufenthalte für geplagte Festival-Beschallte geplant!


LINZ. Vor Wahlen gibt es immer die schönsten Zuschriften und Versprechen.

Da staunte ein Linz News Leser nicht schlecht. Auf Anfragen an nun in der Stichwahl um das Bürgermeisteramt stehende Politiker erhielt er nicht etwa eine Antwort der Wahlwerbenden, sondern ein gesammeltes Schreiben des Magistrats.

Wenn man sich also vertrauensvoll an einen der Kandidaten wendet, bekommt man augenscheinlich – das Schreiben liegt Linz News vor – eine Antwort vom Amt. Eine vielleicht auch für die Wahlentscheidung relevante direkte Stellungnahme bleibt anscheinend also ein frommer Wunsch, jedoch unerfüllt.

Interessant: Der hohe “Beamte” verweist in dem Schreiben auch noch gleich auf Beantwortungen von Anfragen an die Volksanwaltschaft. Das immer wieder genannte “öffentliche Interesse” an einem Festival an der Donau mitten in einem Wohngebiet sorgt also hinter den Kulissen für viel Schriftverkehr.

Das Interesse am Festival dürfte aber eher geschäftlicher Natur einiger weniger Profiteure sein. Vielleicht gefallen sich auch einige lokale Akteure beim Selfiemachen am Jahrmarktgelände, vielleicht hilft es da oder dort einzelnen Personen im Lebenslauf. Für die Steuerzahler in der Lebensstadt ist es eine einzige Belastung, die ohne jede Not mitten in der City abgehalten wird.

Die Dichte an Beschwerden, die angesichts der enormen Auswirkungen übrigens mehr als verständlich ist, dürfte jedenfalls sehr hoch sein.

In Wien, auch eine SPÖ-Hochburg, wurden zahlreiche laute Events in der jüngeren Vergangenheit ausgebremst, leiser gedreht oder sogar gecancelt. Kein Wunder also, wenn sich die internationalen Veranstalter neue kleinere Städte suchen um dort mit dem Tross aufzuschlagen.

Die vielreisenden Künstler glauben dann sie treten in Deutschland auf. Welch Werbewert für die Klimastadt …

Wieviele zwangsbeschallte Linzer heuer das Festivalwochenende in einem Wellnesshotel verbringen werden, dazu liegen noch keine Zahlen vor.

Was die Bürgermeisterkandidaten den Wählern zur Lärmbelästigung zu sagen haben, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Bespaßt werden übrigens überwiegend Menschen, die nicht in Linz wahlberechtigt sind. Zumindest deuten die Zahlen auf eine – angebliche – touristische Schlagkraft des Events hin.

Wie es überhaupt zu einem Festival dieser Größe mitten in Linz kommen konnte, ist auch eine spannende Frage!

Mehrere Medienberichte deuten auf viel Beratungsarbeit seitens des inzwischen entlassenen LIVA-Chefs Dietmar Kerschbaum hin. Er dürfte da quasi ein Motor für die Bemühungen gewesen sein. Jedenfalls wie es scheint ein Consultingbeauftragter. Seine Kontakte zu Ex-Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sind hinlänglich bekannt. Die Karriere des ehemaligen Stadtchef in der Politik ruht ja inzwischen. Morgen wird “schon” der neue Bürgermeister gewählt.

Wie verstrickt alles ist, wie die Wege der Ideen und Konzepte waren, all dies liegt derzeit noch im Dunkeln.

“Lohnenswert wäre es ebenso, die Vorgänge und Geldflüsse rund um das Festival Lido Sounds zu durchleuchten …” berichtete aber etwa Kulturmanager Thomas Diesenreiter in seinem Blog

“Zu einem Punkt wird auch eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft geschickt werden: Kerschbaum soll mutmaßlich 30.000 Euro, die der LIVA hätten zufließen sollen, an seine eigene private Consulting Firma umgeleitet haben.” berichtete der Falter in einem Artikel sowie seinem Maily.

“Brucknerhaus: Kerschbaum soll privat am Lido Sounds verdient haben” titelte etwa der Kurier.

Auch beim Lido-Sounds-Festival könnte Kerschbaum seine Finger tiefer im Spiel haben als geplant. Der Mitveranstalter des Festivals – Arcadia Live – wird nämlich von der Firma PannArt beraten. Angeblich gegen hohe Beratungskosten und Kerschbaum ist Gesellschafter der Firma schrieben die OÖN.