🧐 Nachschau: Was ist eigentlich dieser “Hotspot für Jugendliche”?
LINZ. Wegen Zaungästen wurde Naherholungsgebiet zur Jahrmarkt-Durchzugsstraße!
Bereits seit dem ersten Jahrmarkttag wundern sich Passanten, Freizeitsportler und vor allem Eltern, die mit Kindern unterwegs sind, warum plötzlich auf einem Radweg eine regelrechte Verkehrslawine rollte.
Angeblich wegen eines Hotspots von Jugendlichen müssen Schausteller, Beschicker und Lieferanten vom Urfahrmarkt durch das Naherholungsgebiet an der Donau fahren. Ein Risiko für alle, die dort nicht hinterm Steuer und geschützt von Airbags ihre Wege haben. Lästig und einer Klimastadt unwürdig.
Umso kurioser, da der Verkehrsreferent der Stadt Linz auch der Marktreferent ist. Daher könnte eine sinnvolle Lösung von einem Schreibtisch zur Anordnung kommen und zugleich die Mehrheitsinteressen berücksichtigen.

Besonders verwunderlich ist die neue Idee vor allem auch wenn man auf die Größe des Jahrmarkts blickt. In den letzten Jahrzehnten schrumpfte die Ausstellungsfläche deutlich. Auf der Fläche stehen nun grob geschätzt alleine an die 200 Autos. Vor allem dort, wo früher Ausstellungshallen waren. Allgemein har der Markt ohnehin mit dem oft suggerierten Traditionsmarkt von vor 50 oder 100 Jahren nur mehr den Namen gemein.
Nun – 2025 – müssen vom versiegelten Grünland die Fahrzeuge via Kinderspielplatz und grüner Oase unter der Eisenbahnbrücke hindurch bis zum Lindbauer fahren.
Beschränkte Zufahrtszeiten, enge Zeitfenster für Lieferungen oder gar Terrorsperren, die mobil oder einklappbar sind, gibt’s vor jeder größeren Botschaft zu begutachten. Dies scheint man in Linz derweilen nicht zu kennen.
Man ist aber um keine Ausreden verlegen. Ein “Hotspot” soll nun die Schuld haben. Jugendliche, die sich treffen.
Wie eine kleine Nachschau zeigte, treffen sich dort wirklich zahlreiche Jugendliche an der Donau, allerdings abseits vom Jahrmarkt. Es sind quasi Konsumflüchtlinge, die im Schallschatten von Riesenrad, Chaos und Breakdance in großen Gruppen eigenem Vergnügen nachzugehen scheinen.
Interessenausgleich, Rechte der Wohnbevölkerung oder Vernunft scheinen keine Entscheidungsgrundlagen gewesen zu sein. Anscheinend erkennt man aber auch nicht, welche Gäste am Volksfest für den Umsatz sorgen würden. Dutzendweise Jugendliche, die bei 25°C uniformiert teils in Stepp- & Daunenjacken mit Gangzeichen provozieren, sind hoffentlich nicht die neue Zielgruppe des Urfix.
Die sogar beim Maibaumaufstellen am Hauptplatz verlautbarte Standortgarantie für den Jahrmarkt wird angesichts aktueller Entwicklungen wenig wert sein.
Wer die Vorzeichen nicht selbst erkennt, kann die Zukunft an der Donau auch gerne in Halle A “ermitteln” lassen. Dort wird unterm Hallenbaum Kartenlegen und Pendeln angeboten …
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