😮 Noch mehr Lärm: Eben erst gerettete LIVA plant nächstes Festival!
LINZ. Schlechte Nachrichten für lärmgeplagte Stadtbewohner.
EVENTITIS. Nachdem sich das “Lido” stark redimensioniert hat und – nach kolportierten Verlusten in den ersten zwei Jahren – heuer auf nur mehr eine Bühne beschränkt wird, plant die LIVA – Eigentümer ist die Stadt Linz – nun wieder ein eigenes Festival.
Das frühere Ahoi-Fest im Donaupark zwischen Lentos und Brucknerhaus war ja der “Aufhänger” für die heuer gestrichene zweite Festivalbühne am Lido, namentlich die “AHOI! POP SUMMER STAGE”.
Dort gab es allerdings Probleme. Im ersten Jahr war die Bühne in einem XXXL-Zelt und im zweiten Jahr dann nur mehr ein klassisches Open-Air-Setup. Leider wurden aber immer wieder zahlreiche Beschwerden bekannt. Der Zugang soll nicht optimal gewesen sein, die Lautstärke von der Hauptbühne zu hoch und die Versorgung mit Drinks nur schwach.
Nach dem Wegfall der zweiten Stage vom Lido will die LIVA nun anscheinend mit dem Posthof die Sache wieder selber in die Hand nehmen.
Die LIVA wurde aber erst vor dem Konkurs gerettet. Der Skandal um den Ex-Bürgermeister, den EX-Brucknerhaus Chef, zahllose Überstunden sowie eine Buchhaltung auf Basis von Excel-Tabellen brachte ein veritables Finanzloch zum Vorschein.
Nun – nachdem Steuergeld nachgeschossen wurde – hat man im Kulturbetrieb aber wieder große Pläne.
Ob ein zusätzliches Festival für die lärmgeplagten Steuerzahler ein Segen ist, darf aber stark bezweifelt werden. Auch ob Großevents von städtischen Firmen organisiert werden sollen, wäre eine spannende Frage. Zumal es mit der Aufrechterhaltung der grundlegendsten Basisleistungen einer Kommune ja oft mehr als nur happert.
Spannend ist auch der Wechsel beim Eventpartner. Die LIVA geht laut Medienberichten nun mit Barracuda Music in die Zukunft des Ahoi. Früher war Arcadia Live – der Lido-Macher – Partner. Die Veranstalter sind dem Vernehmen nach große Konkurrenten.
Inzwischen gibt es in der Innenstadt von Frühjahr bis Spätherbst praktisch kein unbespieltes Wochenende mit extremem Lärm und massiven Beeinträchtigungen für die Stadtbewohner. Die förmliche Geilheit auf Events kann man aber – leider – nicht mit der so oft beschworenen Umwegrentabilität entschuldigen.
Trotz massiver Zunahme der Veranstaltungen steht gefühlt die halbe Landstraße leer, die City strauchelt und bis auf die vielen durchreisenden Schiffstouristen vernimmt man wenig Bewegung.
Die wesentlichsten Zugpferde für Umsatz und Nächtigungen sind im Zentralraum jedenfalls weiterhin die großen und kleinen Leitbetriebe, andere Geschäftsreisende und die eine oder andere Messe.
Statt “Lebensstadt” sollte man in Linz vielleicht über den Schmucknamen “Lärmstadt” nachdenken!
Angesichts der finanziellen Lage der LIVA ist ein neuer Großevent, zumal man ja mit der Klangwolke schon höchst gefordert ist, vielleicht auch ein falsches Signal.
Das LIVA-Millionenloch:
» 425.000 Euro sind für die Rechtsberatung im Zuge des Brucknerhaus-Skandals rund um Dietmar Kerschbaum fällig.
» 200.000 Euro kommen dazu, weil die Kosten bei der Klangwolke im Jahr 2024 aus dem Ruder gelaufen sind.
» Mit 1.020.000 Euro entfällt der größte Brocken aber auf Personalkosten, die so nie geplant waren und dabei wird von einem völligen Kontroll-Versagen bei Überstunden gesprochen. Mit dem Resultat, dass bei den 130 LIVA-Beschäftigten mit Stichtag 31. März 2023 in Summe 18.000 geleistete Überstunden angehäuft wurden.
» Kurios: Ein einziger Mitarbeiter soll demnach sogar 2800 Plusstunden angesammelt haben.
» Im Geschäftsjahr 2024 gibt es ein Minus von knapp 1,7 Millionen Euro bei einem Gesamtbudget von rund 30 Millionen Euro.
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