😮 Leerstände: Ein “Sales Area Development Manager” soll private Flächen promoten.


LINZ. Der Steuerzahler darf nun wegen Leerständen in der City ran.

Nach vielen Ideen und einer stadteigenen Firma soll nun der City Ring die vielen Leerstände in den Griff bekommen. Nach einer eher ernüchternden Bilanz des Linzer Stadtmarketings hat die Stadt Linz 2023 die städtische Firma ja relativ rasch wieder geschlossen. Die City Management Linz GmbH hätte der Innenstadt einen Push geben sollen. Letztlich war die Firma aber nicht wirklich in Erscheinung getreten. Zumindest merkte man in der Öffentlichkeit nicht viel von den Aktivitäten.

Unter anderem war man in die Errichtung der L_nz Buchstaben – der Standort am Hauptplatz ist leider etwas unglücklich – eingebunden. Nachdem damals dann auf Facebook, Instagram und TikTok die Konten einfach offline gingen, war das Ende nah und wenig später auch besiegelt.

Die Attraktivierung von Linz als Standort für Handel, Tourismus, Hotellerie und Gastronomie sowie Freizeitwirtschaft hat jedenfalls eher nicht so wirklich geklappt. Nun, zwei Jahre später, gibt es den nächsten Anlauf.

Im Gemeinderat sollen 180.000 Euro für einen “Sales Area Development Manager” beschlossen werden. Dieser wird aber beim privaten City Ring angestellt. Und dann sollen erneut die Leerstände angegangen werden. Diese sind aber auch weitgehend privater Natur. Was natürlich die Frage aufwirft, warum der Steuerzahler die Kosten für die Neuvermietungen oder die Bewerbung dieser Leerstände aufgebrummt bekommt.

Immerhin hätten die privaten Immobilienbesitzer ja über den Mietpreis eine sehr starke Stellschraube um die Flächen am Markt interessant zu machen.

Hier der Antragstext:

Antrag des Ausschusses für Wirtschaft und Innovation
K1.Gewährung einer Subvention an den Linzer City Ring (Sales Area Development Manager*in)
insgesamt maximal 180.000 Euro für zwei Jahre
Leerstand – also ungenutzter Raum in Gebäuden und auf Grundstücken – stellt eine wachsende Herausforderung für Städte in Europa dar, da er den Immobilienwert senkt, Mieteinnahmen sowie Steuereinnahmen entgehen lässt und das Stadtbild negativ beeinflusst. Obwohl Linz mit einer Leerstandsquote von nur drei Prozent im Vergleich hervorragend abschneidet, erfordert der Strukturwandel im Einzelhandel, verändertes Konsumentenverhalten und der Wettbewerb durch suburban gelegene Shoppingcenter präventive Maßnahmen. Zur Reduzierung künftiger Leerstände beabsichtigt der Linzer City Ring eine*n Sales Area Development Manager*in einzustellen. Diese Stelle soll leerstehende Immobilien analysieren, Informationsangebote für potenzielle Mieter*innen entwickeln, Vermieter*innen beraten, Handelsbetriebe akquirieren und eng mit der Stadt an der Umsetzung eines neuen Innenstadtkonzepts zusammenarbeiten. Dem Gemeinderat wird daher die Gewährung einer Förderung an den Linzer City Ring für die nachgewiesenen Gehaltskosten eines*einer Sales Area Development Manager*in bis zur maximal Gesamthöhe von 180.000 Euro für zwei Jahre vorgeschlagen.
Berichterstatter: StR Thomas Gegenhuber (SPÖ)

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