🤷 Kommunikations-Rudern um winterlichen Event im Volksgarten!
LINZ. “Volksfix” nannte ein Leser den Winterevent!
Pochen auf “Tradition” seit 1956 verwundert: Finale Eventisierung durch Riesenrad erfolgte erst 2019!
Die Anlehnung der Wortschöpfung an den “Urfix” kommt sicher nicht von ungefähr. “Volksfix” trifft als Beschreibung die Situation im Park beim Musiktheater perfekt. Das Wort kann man sich also getrost ausborgen. Danke an den Leser für die Mitarbeit.
Der sogenannte “Weihnachtsmarkt” im Volksgarten ist derzeit jedenfalls in aller Munde. Und es hagelt viel Kritik. Denn der Markt, der sich auf eine lange Tradition beruft, ist derzeit keineswegs so traditionsreich, wie Stadtverwaltung und Politiker den Bürgern glauben lassen wollen.
Zwar wurden schon bei der Gründung des Marktes den Beschickern vom Urfahranermarkt Stände angeboten, doch damals waren die Zeiten andere.
» So fuhren damals keine Laster durch die Wiesen und verdichteten die Böden.
» So dauerte der Markt nicht mehrere Wochen und startete auch nicht im November. Der allererste Linzer Christkindlmarkt im Jahr 1894 fand nur am 23. und 24. Dezember statt.
» So wurden keine Eislaufwege oder ganze Hallen aufgebaut.
» So stand im Jahr 1956 (Start am 3.12.) dort ganz sicher kein Riesenrad. Weder am Radweg noch in einer Wiese oder neben einem Baum. “Seit 2019 punktet der Weihnachtsmarkt zusätzlich mit einem nostalgischen Riesenrad und einer Veranstaltungsbühne direkt vor dem Musiktheater”, berichtet dazu sogar die Website der Stadt Linz.
» So dürften in den 60er-Jahren wohl kaum Ramschwaren aus Asien, Plastikspielzeug oder Fußballtrikots vermeintlicher internationaler Spitzenteams feilgeboten worden sein.
» So wurden damals keine relevanten Verbindungen für Radfahrer und Fußgänger einfach rücksichtslos gesperrt.
» So gab es am Eingang nur ein Holzgerüst mit Tannenreisig, kein blinkendes Stargate und auch keinen zu kleinen kitschigen Kugeleingangsbogen.
» So musste man in den 60er-Jahren auch noch ganz sicher nicht von “Aufenthaltsqualität” sprechen, die gab es damals einfach noch so, in ganz Linz, ganzjährig.
Wer in Aussendungen “zeitgemäße Anforderungen” anspricht, der sollte sich davor mit dem Wording “Klimastadt” und “Innovationshauptstadt” beschäftigen.
Wenn man für Millionen an Steuereuros kleine Bäumchen in Seitenstraßen pflanzt, dann ist die Überbeanspruchung eines öffentlichen Parks für einen winterlichen Event dieser Größe nicht machbar. Absurd beschreibt es ganz gut, mit Tradition hat es jedenfalls nichts zu tun. Zitierte “zeitgemäße Anforderungen” werden ganz sicher nicht erfüllt.
Zwischenfazit: Märchen gibt es nicht nur in den alten Hütten!
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