Potocnik beantragt Kreisverkehr am Bulgariplatz


Der Begriff „Verkehrshölle“ trifft es wohl am ehesten, wenn man über den Linzer Bulgariplatz spricht: Insgesamt sieben Straßen treffen hier zusammen, der Individualverkehr rast mit hohem Tempo über den eigentlich sehr großzügig angelegten Platz, der das Potenzial zu einem echten Stadtteilzentrum hätte. Stadtentwickler und NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik bringt eine zukunftsträchtige Idee ins Spiel: „Lasst uns den rund 15.000m2 großen Bulgariplatz völlig neu denken und den AnrainerInnen zurückgeben. Mit mehr Grün, Rückzugszonen und Aufenthaltsqualität.“ Gelingen könnte das etwa mit einem großen Kreisverkehr und verringertem Straßenanteil – das würde Tempo aus dem Verkehr nehmen und eine völlige Neugestaltung des kreisrunden Platzes mit 140 Metern Durchmesser ermöglichen.
Die 15.000m2 – das entspricht fast zwei Fußballfeldern – werden derzeit von insgesamt sieben Zu- und Abfahrten sowie oberirdischen Parkplätzen in viele kleine, sinnlose und nicht zu gebrauchende Inseln zerschnitten. Diese sind zu Fuß kaum oder gar nicht erreichbar, die Aufenthaltsqualität liegt bei 0: „Man kann diese kleinen Flächen auch nicht als Grün- oder Erholungsraum nutzen, weil sie die kritische Größe unterschreiten und es viel zu laut ist“, sagt Stadtentwickler und NEOS Linz-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik. Die über den Platz führenden Straßen sind alle als viel zu breit geführte Einbahnen ausgelegt – entsprechend schnell sind hier die Autos und LKWs unterwegs. Für die Anrainer wirkt der Bulgariplatz abstoßend, ein Überqueren ist nur mit Umwegen und Ampeln möglich. Auch die Straßenbahn, die erst knapp hinter dem Platz in den Untergrund abtaucht, durchschneidet das Areal.

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Enormes Potenzial als zukünftiges Stadtteilzentrum
„Es braucht einen neuen Ansatz, um den Platz einerseits wieder lebenswert zu machen und andererseits Tempo aus diesen Rennstrecken herauszunehmen. Das Potenzial des Platzes ist enorm“, so Lorenz Potocnik. Um dieses Potential für das ohnedies gering durchgrünte und durch breite Straßen stark belastete Stadtviertel zu heben, soll die Stadt eine interdisziplinäre Studie beauftragen, die die Möglichkeiten der riesigen Fläche in Hinblick auf Rad-, Fußgänger und Autoverkehr sowie auf die Gestaltung der Grün- und Aufenthaltsräume untersucht. Landschaftsarchitekten, Verkehrsplaner und Sozialwissenschaftler sollen dabei besonderes Augenmerk auf den Gewinn an Freifläche, zusätzlicher Begrünung, Aufenthaltsqualität, sanfte Mobilität sowie den Fuß- und Radverkehr richten. Ganz nebenbei hätte der Bulgariplatz auch das Zeug für einen zweiten Linzer Hauptplatz in einem sehr dicht besiedelten Gebiet, das aktuell wenig Grünraum aufweist.

Urbaner Treffpunkt nach internationalem Vorbild
Am Ende dieses Prozesses könnte ein begrünter Kreisverkehr mit stark reduziertem Straßenanteil (ohne nennenswerte Verringerung des Durchflusses) stehen, in dessen Mitte sich ein großer Park befindet. Auch die Straßenbahn könnte dabei bereits ein paar hundert Meter vor dem Platz unter der Erde verschwinden, um mehr Gestaltungsraum und weniger Verkehrs-Kreuzungspunkte zu schaffen. Lorenz Potocnik: „Der Bulgariplatz hätte das Zeug zu einem urbanen Treffpunkt nach internationalem Vorbild. Es wäre auch ein Leuchtturmprojekt auf dem Weg zur Klimahauptstadt.“ Den Grundstein für den „Bulgariplatz NEU“ soll ein NEOS-Gemeinderatsantrag am 4. März legen.

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