Heute vor 20 Jahren begann die Stromlieferung aus dem Atomkraftwerk Temelin


Stelzer: „Oberösterreich war, ist und bleibt auf striktem Kurs gegen Atomenergie!“

Angesichts der von osteuropäischen Staaten auf EU-Ebene unter dem Deckmantel des Klimaschutzes lancierten Argumentation für eine stärkere Nutzung der Atomenergie unterstreicht Landeshauptmann Thomas Stelzer die ablehnende Haltung Oberösterreichs: „Wir dürfen nicht zulassen, dass die große Herausforderung Klimaschutz missbraucht wird, um einer gefährlichen und fragwürdigen Technologie europaweit den roten Teppich auszurollen!“, unterstreicht Stelzer.

Anlass ist der heutige 20. Jahrestag der ersten Stromlieferung aus dem grenznahen tschechischen Atomkraftwerk Temelin am 22. Dezember 2000. „Dieser Tag steht sinnbildlich für die von der Anlage Temelin ausgehende Gefahr für Oberösterreich: Kaum war das AKW am 22. Dezember 2000 am Netz, musste der erste Reaktorblock aufgrund einer undichten Turbinenklappe schon wieder von 30 Prozent Leistung auf 3 Prozent heruntergefahren werden“, erinnert der Landeshauptmann. Stelzer stützt sich in seiner Haltung gegen die Atomkraft auch auf entsprechende Passagen im Regierungsprogramm auf Bundesebene: „Wir treten mit allen politischen und rechtlichen Möglichkeiten gegen Neu- und Ausbau von Kernkraftwerken in Europa auf. Zudem darf es auf EU-Ebene keine öffentlichen Beihilfen oder Forschungsförderungen im Sinne von Bau oder Errichtung von Atomanlagen geben!“

Entschiedenen Widerstand kündigt Landeshauptmann Thomas Stelzer auch gegen die von Tschechien beabsichtigte Errichtung eines atomaren Endlagers in Grenznähe an. Der Landeshauptmann hat sich in dieser Frage bereits auch an den tschechischen Ministerpräsidenten Babis gewandt. „Offenbar hat die tschechische Regierung aktuell vier konkrete Standorte im Auge. Der tschechische Rechnungshof hat zuletzt offene Kritik am nationalstaatlichen Umgang mit den Plänen geübt, weil potenziell betroffene Gemeinden und Bewohner nicht auseichend informiert würden. Auch wir als Nachbarregion stellen klar, dass die Errichtung eines atomaren Endlagers in Grenznähe alle Phasen eines Genehmigungsverfahrens nach internationalen Standards durchschreiten müsste und wir auf dieser Ebene entschlossen zum Schutz unserer Bevölkerung auftreten werden“, kündigt Landeshauptmann Thomas Stelzer an. Derzeit wird eine endgültige Standortentscheidung der tschechischen Regierung für 2025 erwartet, ein Baubeginn für 2050 und eine Inbetriebnahme des Endlagers für 2065.

„Der zwanzigste Jahrestag der ersten Stromlieferung aus dem Atomkraftwerk Temelin ist Sinnbild für das nachhaltige Eintreten Oberösterreichs gegen die Nutzung der Atomenergie. Wir haben hierzulande die energetischen Weichen längst in Richtung Zukunft gestellt – Nein zur Atomkraft, raus aus dem Öl und rein in die erneuerbaren Energieträger. Diesen Kurs werden wir auch auf europäischer Ebene mit Entschiedenheit und Konsequenz weiterverfolgen“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer.

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