Raml spricht sich gegen 2. Welle der Massentests aus


Nutzung bestehender Testmöglichkeiten – etwa bei Ärzten und Apotheken – sowie Kostenübernahme durch Krankenkassen statt teurer Parallelstruktur durch dauerhafte Teststationen.

„Die Kosten-Nutzen-Bilanz ist angesichts der niedrigen Teilnehmerzahlen und dem hohen Finanz- und Personaleinsatz schlichtweg katastrophal. Statt einer vom Land Oberösterreich angekündigten fortgesetzten teuren Parallelstruktur in den kommenden Tagen und einer zweiten großen Testwelle im Jänner sollen die bestehenden Testmöglichkeiten – etwa bei Ärzten und Apotheken – von Testwilligen genutzt und die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden“, fordert der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml. „Bis Montagvormittag wurden in ganz Linz nur rund 100 positive Fälle bei etwa 32.000 Getesteten, also rund 15 Prozent der Linzer, gefunden. Diesem überschaubaren Ergebnis stehen der Einsatz von etwa 600 verpflichteten Magistratsbediensteten, zahlreichen freiwilligen Helfern von Rotem Kreuz, Samariterbund und Feuerwehren sowie sechsstelligen Kosten zur Anmietung der Teststationen gegenüber. Dieser unvergleichbare Kraftakt steht in keiner Relation zum ohnehin fragwürdigen Nutzen einer Momentaufnahme. Ich halte es für absolut unverhältnismäßig und überdies unmöglich, künftig alleine in Linz monatlich Hundertschaften an Helfern am Wochenende zu rekrutieren, um einen Bruchteil der Linzer auf eine Corona-Infektion zu testen.“

Raml kritisiert auch den Versuch, den Misserfolg der Massentests zu kaschieren, indem eigens dauerhafte Teststraßen errichtet werden sollen: „Nach den sündteuren Massentests wird dadurch nur eine teure Parallelstruktur aufgebaut. Bereits jetzt ist ein Schnelltest beim Hausarzt oder in einigen Apotheken problemlos möglich. Wer sich testen lassen möchte, soll diese längst bestehende Möglichkeit nutzen. Anstatt eigene, kostenintensive Teststationen zu errichten sollen die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Das wäre zielgerichteter und würde nicht kostbare Ressourcen binden“, schlägt Raml vor.

„Das Beispiel Slowakei zeigt, dass Massentests trotz fünfzigprozentiger Teilnahme nicht vor weiteren Freiheitseinschränkungen schützen. Sie hatten offenbar keinen Einfluss auf die mittlerweile wieder sehr hohen Infektions-Zahlen in unserem Nachbarland“, hält der Gesundheitsstadtrat fest und erteilt daher dem angekündigten Lockversuch des Gesundheitsministers eine Absage: „Die Idee, die Österreicher mit Gutscheinen zu den ´freiwilligen´ Tests locken zu wollen, ist nur ein weiterer Kostentreiber in einer nicht vorhandenen Strategie.“

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