Langer: Wünsch dir was für Investoren


Tabakfabrik-Wolkenkratzer wird ein Drittel höher als geplant und widerspricht Beschluss des Gemeinderates

110 Meter soll das geplante Tabakfabrik-Hochhaus künftig in den Himmel ragen. Damit wird der Wolkenkratzer um mehr als ein Drittel höher als die ursprünglich vereinbarten 81 Meter. Diese massive Aufstockung von 29 Metern widerspricht dem im Mai 2018 gefassten Gemeinderatsbeschluss, wo von einem weit niedrigeren Projekt die Rede gewesen ist. „Es kann nicht sein, dass ein Investor trotz eines Gemeinderatsbeschlusses ein deutlich größeres Projekt vorlegt und die Stadt diesen Wildwuchs mittels Änderungen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes dann auch noch ermöglicht“, kritisiert Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz. Daher stimmen wir diesem Vorhaben nicht zu und fordern Nachverhandlungen zwischen Stadt und Investor über den vertraglich vereinbarten Bauzins.

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In der Gemeinderatssitzung vom 24. Mai 2018 wurde mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und ÖVP der Baurechtsvertrag für den NeuBau3 der Tabakfabrik, der auch das Hochhaus beinhaltet, beschlossen. Der vor mehr als eineinhalb Jahren gefasste Beschluss bezieht sich aber ausdrücklich auf das „im Bieterverfahren definierte Projekt“. Im damals dem Gemeinderat bekannten Bauvorhaben war bei dem Hochhaus jedoch „nur“ von einer Höhe von 81 Metern und nicht – wie in der nun vorliegenden Bebauungsplanänderung – von rund 110 Metern die Rede.

Wenn nun um mehr fast 30 Meter höher als ursprünglich vereinbart gebaut wird, steigt nicht nur die Anzahl der vermietbaren Flächen, sondern auch die Profite des Investors. „Umso unverständlicher ist es, dass die Stadt hier völlig untätig bleibt und sich bis dato geweigert hat, Nachverhandlungen über den vereinbarten Bauzins mit dem Geldgeber zu führen. Damit erhärtet sich einmal mehr der Eindruck, dass Investoren in unserer Stadt freie Hand haben“, so Langer.

Kritik an den Ausmaßen des Projektes kommt auch vom Amt der Oö. Landesregierung. „Aus fachlicher Sicht wird mit den vorliegenden Lärmschutzbestimmungen auf die Erfordernisse eines möglichst wirksamen Umweltschutzes unzureichend Bedacht genommen“, heißt es unter anderem in der Stellungnahme. Zudem ist die Wahl des Standortes für ein derart hohes Gebäude „nicht nachvollziehbar“ und es sei ein weiterer Anstieg des ohnehin schon starken Verkehrsaufkommens zu erwarten. „Der Bau des Wolkenkratzers inklusive Tiefgarage wird sich definitiv negativ auf die Lebensqualität der AnrainerInnen auswirken. Das bedeutet gleichzeitig noch mehr Lärm, noch mehr Abgase und somit schlechtere Luft für die umliegenden BewohnerInnen“, verdeutlicht Langer abschließend.

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