Potocnik: Die Großbaustelle QUADRILL einige Fragen auf!


Um für etwas mehr Klarheit rund um das Projekt QUADRILL zu sorgen hat Lorenz Potocnik (LINZPLUS) eine Anfrage im Gemeinderat an Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) gestellt.

Auf welcher Seite steht die Stadt beim Quadrill-Projekt?

„Die Baustelle, die Pläne und die Verhandlungsschrift für die Baugenehmigung des Quadrill-Projekts werfen auch für mich als Gemeinderat einige Fragen auf: Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Stadt Linz und die ILG (Immobiliengesellschaft der Stadt Linz) eher auf Seite des Projektentwicklers stehen und nicht die Interessen der Allgemeinheit verfolgen. Dafür sprechen auch einige unübliche Vorgehensweisen.“ so Lorenz Potocnik, Stadtentwickler und Fraktionsobmann der LinzPLUS. „Um bei dieser Großbaustelle für Aufklärung und auch Unterstützung der Anrainer zu sorgen, stelle ich eine Anfrage an den zuständigen Planungsstadtrat Dietmar Prammer.“

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Die Fragen:

1. Für das Projekt werden „vorbereitende Maßnahmen” getroffen. Diese übersteigen jedoch das normal übliche Volumen und legen in ihrer Massivität (es handelt sich um den ganzen Grundbau/ Schlitzwände mit Kosten von mehreren Mio. €) bereits wesentliche Fakten fest. Wie ist das begründet, dass schon so massive Bauarbeiten genehmigt wurden, bevor der Baubescheid erfolgt ist?

2. In der von der Baubehörde verfassten Verhandlungsschrift ist die Rede von einer Bauverhandlung am 30.8.2021. Warum wurden dazu die betroffenen Anrainer nicht geladen?

3. Das Projekt beinhaltet eine Tiefgaragenabfahrt auf der Unteren Donaulände. Welche Verträge (zwischen der Stadt und dem Firmengeflecht der Bodner Baugruppe oder der ILG) liegen dem zu Grunde? Warum wurde der Gemeinderat damit nicht befasst, geht es doch auch um Abtretung öffentlichen Grundes?

4. Wer trägt die Kosten für diese Tiefgaragenabfahrt?

5. Im Zuge dieser neuen Tiefgaragenabfahrt auf der Donaulände wurde auch ein wichtiger Kanal verlegt. Wie hoch sind die Kosten und wer trägt die Kosten dafür?

6. Im Zuge des Quadrill-Projekts muss wie üblich auch die Versickerung von Regenwasser nachgewiesen werden. Diese wird hauptsächlich über einen großen Versickerungsschacht in der Nähe des „Kraftwerks” (siehe Bild anbei) erfolgen. Der Schacht liegt aber nicht wie vorgeschrieben auf dem eigenen Bauplatz, sondern auf öffentlichem Grund bzw. auf dem Grund der Tabakfabrik. Wie ist das rechtlich möglich?

7. Obwohl das Quadrill-Projekt auf Wunsch der Bauwerber juristisch in vier Projekte geteilt wurde, wurde nur ein Bauplatz begründet. Das reduziert die Verpflichtungen des Grünanteils und der nachzuweisenden Spielplatzflächen. Warum wurde das gemacht, obwohl das weder die öffentlichen Interessen der nachhaltigen Stadtentwicklung noch den Zielen der „Klimahauptstadt” entspricht?

8. Bäume und Grünflächen: Die vorgesehenen Ersatzpflanzungen erfolgen in Betontrögen. Der Anteil an gewachsenem Boden am Bauplatz ist 0%. Stadtklimatisch wird sich das Projekt daher äußert negativ auswirken. Warum wurde die Allee in der Gruberstrasse (die stadtplanerisch im ÖEK und FläWi-Plan verankert ist) geopfert? Ist es keine Verpflichtung, gewachsenen Boden zu erhalten? Warum wurden nicht zumindest Erdkoffer in der Tiefgarage eingefordert? Warum wurde die Qualität der Baumbepflanzung nicht über einen städtebaulichen Vertrag abgesichert?

9. Die Anzahl der Radabstellplätze entspricht zwar den gesetzlich vorgeschriebenen Mengen, ist aber in Anbetracht des Bauvolumens (40.000 m2 neue Nutzfläche) und der rund 2000 neuen Arbeitsplätze, derGastronomie, des Hotels und der Einkaufsflächen vorhersehbar zu gering. Warum wurden hier nicht viel mehr Radabstellplätze – insbesondere an der Oberfläche – hergestellt?

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