Waren Befragungen nur Wahlkampfschmäh?


LINZ. Urfahr wartet seit August 2021 auf die Auswertung einer Bürgerbefragung!

Politik und Wahlkampfversprechen, eine fatale Kombination. Trotzdem hatten hunderte Anwohner in Urfahr einen kleinen Funken Hoffnung. Nach jahrelangen Problemen mit den Brückenbaustellen, Schmutz, Verkehr und Baulärm selbst an Feiertagen kam es im August 2021 zur erneuten Befragung zum Thema “Die Ferihumerstraße soll vom Durchzugsverkehr befreit werden!”.

Dieses Mal kam die Frage samt Antwortkarte vom Duo Hein/Luger über die Stadt Linz. Davor “kümmerte” sich aber die Linzer SPÖ bereits Anfang 2020 mit einer eigenen Kampagne samt Website und Plakaten um die geplagten Anrainer. Damals wollte man einer angeblichen “NEOS-Panikmache” entgegentreten.

Wie wertig dieses augenscheinlich eher dem Wahlkampf und dem Stimmenfang geltende Getöse war, zeigt sich bei einem Blick auf den Ist-Stand.

  • Von der städtischen Umfrage – bezahlt vom Steuerzahler – gibt es bis heute kein veröffentlichtes Resultat.
  • Von der SPÖ-Umfrage bemerkt man keinerlei Auswirkungen.
  • Trotz Verbots befahren viele LKW die Ferihumerstraße.
  • Trotz Verbots biegen von der Brücke auch zahlreiche PKW auf den ‘Schleichweg’ ein.
  • Eine Verkehrszählung erfolgte bei gesperrter Straße.
  • Trotz gratis Öffiticket für Schüler blockieren immer noch PKW von Helikoptereltern die Straße.
  • Die 30er-Zone wird von Autofahrern eher als Vorschlag denn Regel angesehen.

Seitens des jetzt zuständigen Verkehrsreferenten Baier gibt es trotz monatelanger Einarbeitungsmöglichkeit auch noch keine verwertbare Ansage. Dieser möchte nun angeblich mit Schulen und Ärzten sprechen. Klingt irgendwie nach “Referent für Pendlerinteressen” sagen Betroffene. Gewählt werden möchten Politiker dann aber wieder von der Linzer Wohnbevölkerung.

Warum nun die Entscheidung über eine Reduktion der Belastungen für hunderte Anwohner – trotz Bürgerbefragung – in den Händen von Rasenmähereltern oder der Meinung von zwei Ärzten (1 Tierarzt und 1 Wahlarzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten) liegen soll, ist rätselhaft.

Zumal laut einem OÖN Artikel vom 23. August 2021 Bürgermeister Klaus Luger sogar eine Verordnung ohne Befragung erlassen hätte, vermutlich in Kenntnis der SPÖ-Umfrage zum Thema.

Erste Bewohner machen sich nun allerdings Sorgen und erinnern in Gesprächen an die Umsetzung der jahrelang vom jetzigen Verkehrsreferenten propagierten “1000 Bäume für Linz” Kampagne. “Gepflanzt wurden nur die Bürger, keine Bäume” sagt dazu eine verärgerte Anwohnerin.

Hinweis: Eine Anfrage zum Thema brachte leider keine berichtenswerte Information!

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