Plan: 220kV Leitung im Auwald!


LINZ. Bürgerinitiative bringt sich gegen Hochleistungsnetz in Stellung!

Die Austrian Power Grid AG will anscheinend das Stromnetz im Ballungsraum in den nächsten Jahren ausbauen. Der geplante Ausbau ist angeblich notwendig um den steigenden Strombedarf (Industrie, Elektromobilität und Haushalte) zu decken. Dazu wurde nun ein UVP-Verfahren eingeleitet.

Aktiv wurde auch eine neue Bürgerinitiative im Linzer Süden. Denn die geplante Leitung würde neben Kleingärten und Wohngebieten in Auwiesen und Kleinmünchen gebaut werden!

Foto: Skizze geplanter Leitungsverlauf

Die Trasse der Hochspannungsleitung soll jedenfalls durch die Traunauen führen. Nahe der Traunbrücke in Ebelsberg sind zwei Systeme 220kV geplant und weiters noch zwei Systeme 100kV als Zuleitungen. Zwei Systeme 100kV bestehen bereits (siehe Bild unten).

Bürgerinitiative „Europaschutzgebiet Traunauen schützen“:

„Doch eine der gewählten Trassen für den Ausbau im Linzer Bereich führt längs durch das Europaschutzgebiet Traunauen. Diese Trasse ignoriert die Zielsetzungen der Klimastadt Linz, des örtlichen Entwicklungskonzepts und den bestmöglichen Erhalt dieses wertvollen Naherholungsgebiets.“ ist Elisabeth Reinsprecht von der Initiative enttäuscht über die umweltschädliche Vorgehensweise und rücksichtslose, aktuelle Planung der APG. „Fehlt es hier an Ortskenntnis oder wissen die Damen und Herren nicht, dass eine Trasse durch das Europaschutzgebiet aufgrund der Rechtslage nicht möglich ist?“ fragt Annemarie Nussbaumer. „Noch dazu gibt es einfach zu realisierende Alternativen, die viel weniger Probleme und Konflikte mit sich bringen würden. Eine alternative Trassenführung weiter ab von Wohn- und Naturschutzgebieten würden das Genehmigungsverfahren zudem vereinfachen und wesentlich beschleunigen.“ gibt Rudolf Postl zu bedenken.

„Ein großes Stromversorgungsprojekt soll ausgerechnet durch unser Europaschutzgebiet laufen, mehrere tausend Quadratmeter geschützter Auwald müssen dabei gefällt werden.“ warnt Ingrid Eder eindringlich. „Hier wird leider nicht umsichtig geplant. Der drohende Schaden ist vollkommen unnötig. Keine Frage, der Ausbau der Leitungen ist notwendig, aber durch eine Optimierung der Trassenführung können Eingriffe in die Natur sehr einfach vermieden werden.“ Das Anliegen engagierter LinzerInnen wird auch von Experten unterstützt: „Es gibt schonende Alternativen. Die derzeit geplante Trasse durch ein Naturschutzgebiet muss nicht sein. “ sagt der Elektroingenieur Dr. Günther Westner.

„Genau jetzt ist der Moment bessere Möglichkeiten zu prüfen und die schonendste auszuwählen, bevor man sich auf die Planung festglegt. Dabei sind die Landes- und Stadtpolitik sowie der Umweltanwalt gefordert“ sind Ärztin Ingrid Eder und Physiker Martin Reinsprecht überzeugt. „Diese Hochspannungsleitungen mit Übertragungskapazitäten im Gigawattbereich wirken durch enorme Magnetstrahlungen auf das Umfeld. Diese sind erwiesenermaßen gesundheitsschädlich. Das ist keine Kleinigkeit. Darum müssen diese Leitungen mit höchster Sorgfalt positioniert werden. Die Zeiten haben sich geändert und wir können nicht wie in den 1970er Jahren einfach überall drüberfahren. Konkret ginge die geplante Leitung direkt über hunderte Betroffene in Kleingärten und unmittelbar neben Wohngebieten in Auwiesen und Kleinmünchen vorbei.“

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