Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung
Anonyme und kostenfreie Telefonberatung im Linzer Frauengesundheitszentrum.
Chronische Entzündungen im Unterleib, starke Regelschmerzen und Depressionen: Die Folgen einer Genitalbeschneidung bzw. -verstümmelung bei Mädchen sind vielfältig und die Betroffenen leiden oft ein Leben lang. Bei der weiblichen Genitalverstümmelung, auch: FGM/C (für Female Genital Mutilation/Cutting) genannt, werden die äußeren Geschlechtsorgane von Mädchen – meist im Alter von vier bis acht Jahren – zum Teil oder ganz weggeschnitten. „Laut Schätzungen leben rund 8.000 Mädchen und Frauen in Österreich, die von Genitalverstümmelung betroffen sind – weltweit sind es über 200 Millionen Frauen, weitere drei Millionen kommen jährlich hinzu. Der 6. Februar ist mit dem Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung der körperlichen Selbstbestimmung von Frauen gewidmet. Ein guter Anlass, um darauf aufmerksam zu machen, dass hier noch großer Aufklärungsbedarf besteht“, sagt Petra Schmidt, Leiterin Gesundheits- und Soziale Dienste beim Österreichischen Roten Kreuz. Um gefährdete Mädchen und betroffene Frauen zu unterstützen, wurde die FGM/C Koordinationsstelle unter Förderung des Bundeskanzleramts gegründet. Hinter dem gebündelten Kompetenzzentrum steht eine starke Partner:innenschaft aus dem Frauengesundheitszentrum FEM Süd, dem Österreichischen Roten Kreuz, den Frauengesundheitszentren Linz und Salzburg und dem Männergesundheitszentrum MEN.
Die Einrichtung der bundesweiten Koordinationsstelle ist ein Meilenstein im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung und leistet einen wichtigen Beitrag zur bundesweiten Beratung und Versorgung betroffener Mädchen und Frauen. Seit dem vergangenen Jahr gibt es auch ein österreichweites „Infotelefon“. Die kostenlose und anonyme Telefonberatung ist unter 01 267 7 267 erreichbar und richtet sich auch an Fachkräfte wie Ärzt:innen oder Pädagog:innen. Zehn Berater:innen informieren von Montag bis Donnerstag von 9-16 Uhr sowie freitags von 9-12 Uhr und vermitteln bei Bedarf an Beratungsstellen weiter.
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