Sonnige Aussichten für Sommertourismus? Eher Nein!


LINZ. Die Missstände im Schiffstourismus gehen ungehindert weiter.

OVERTOURISM. “Sonnige Aussichten für oö. Sommertourismus 2023” werden am Dienstag um 11:00 Uhr bei einem Pressegespräch in einem Gastgarten an der Donau präsentiert. Auch werden aktuelle und kommende touristische Schwerpunkte im Mittelpunkt dieses Pressegesprächs stehen.

Weniger sonnige Aussichten hat derweilen die Linzer Bevölkerung. Trotz großer politischer Beteuerungen im Jahr 2019 geht in Sachen Eindämmung der Probleme mit dem Schiffstourismus nicht wirklich etwas weiter. Die angepriesene Naherholung in der selbst ernannten Klimastadt wird massiv durch Lärm, Müll, zufahrende Busse und LKW sowie Abgase beeinträchtigt.

Die Fahrverbote im Donaupark und zum Anleger beim Urfahrmarkt dürften nur reine Dekorationsobjekte sein. Sie sind – wie Fotos zeigen – wirkungslos und Kontrollen scheint es auch eher keine zu geben.

Weiterhin werden oft täglich Tonnen an gemischten Abfällen angelandet und ganze Schütten voll mit Abfällen bleiben zurück. Besonders kurios: sogar auf den Schiffen eigentlich extra gelagerte Glasflaschen werden an der Lände lautstark dem Restmüll beigemischt. Selbst beim Anleger mit gelber Tonne und Papiercontainer landen die eigentlich zu trennenden Abfälle in der Gemischtmüllschütte.

Zustände für die ein nicht schwimmender Gewerbebetrieb sicher mit einem Rüffel vom Amt rechnen müsste. Bei privaten Haushalten landen in diesen Fällen meist sehr schnell erste eindringliche Infoschreiben samt “So nicht Fotos” im Postkasten.

Auch der Lieferverkehr ist immer noch enorm. So kommen die Lebensmittel und Verbrauchsgüter weiterhin per LKW aus halb Europa. Die bis vor einigen Jahren verbotene Betankung der Schiffe an den Anlegestellen wurde inzwischen auch erlaubt. Eine befremdliche Entwicklung!

Inzwischen bewerben Printmedien sogar 3-Tages Kurzkreuzfahrten Wien – Linz – Wien mit köstlicher Küche an Board und Tagesausflug ab Linz per Bus nach Krumau.

Warum genau multinationale Reisekonzerne mit den sprichwörtlichen Samthandschuhen angefasst werden, ist ein Rätsel. Zumal es trotz werblicher Kommunikation über die Vorzüge des Schiffstourismus in der Realität keine merklichen Highlights gibt. Eine Verdichtung am Markt der Souvenirhändler ist nicht zu vernehmen. Die wenigen dafür oft hochbetagten Gäste bei den Stadtführungen führen auch nur selten Einkaufstaschen mit sich und noch immer steht Bus an Bus zur Abfahrt in andere Destinationen bereit.

Einzig beim Landstrom gab es nun Bewegung. Allerdings wurden ausgerechnet beim Tankhafen im Industriegebiet die ersten zwei Sicherungskästen gesichtet. Im Donaupark laufen derweilen weiterhin die Schiffsdiesel 24/7.

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