Urfahr zu klein! Konzertgelände eher ungeeignet.


LINZ. Lido Sounds Tag 1 vorüber, Stimmung in der Stadt hinüber!

Na bum! Nach zwei Regenunterbrechungen und viel Ärger endete der erste Festivaltag von Lido Sounds mit dem Auftritt von Florence + the Machine und für die Besucher dann erst spät in der Nacht. Immerhin ohne grobe Vorfälle oder Verletzte.

Ein neues Festival im Jahr 2023 mitten in ein Wohngebiet zu pflanzen klang in der Lebensstadt Linz, die bekanntlich auch gerne als “Klimastadt” firmiert, schon im Vorfeld des Events etwas kurios. Nach wochenlangem Aufbau samt der Überbauung eines Fußballplatzes und großräumigen Sperren wurde nun gestern für die Linzer sichtbar, hörbar und spürbar was da in ihrer Stadt gelandet ist.

Das Köpfen eines Baumes gerät angesichts der gesamten Dimensionen dann gleich komplett in den Hintergrund. Glaubt man übrigens Insidern, soll die nun plötzlich aufschreiende Klimastadträtin im Vorfeld für die Versetzung von zwei Bäumen mehrfach Ausgleichsleistungen samt der Pflanzung von bis zu 30 stattlicheren Bäumen angeboten bekommen haben. Das Angebot soll ausgeschlagen worden sein.

Keinen Aufschrei der Rathausopposition gibt es derweilen bei vielen anderen schwerwiegenderen Details. Der für die Radfahrsicherheit erst im März/April für knapp € 200.000 verbreiterte Radweg ist nun Backstage Zufahrt für Müllautos, Kleinbusse, LKW und Nightliner der Bands. Ein Schelm wer hier einen Zusammenhang vermutet.

Die beengten Platzverhältnisse für einen Event dieser Größe machen in Urfahr umfangreiche Einschränkungen nötig. Sogar der Treppelweg an der Donau wurde kurzerhand einfach gesperrt. Radtouristen auf der Strecke Passau – Wien standen, wie auch viele Freizeitsportler und Spaziergänger, im Pulk der Festivalgäste oder irrten mit dem Rad durch das Stadtviertel.

Mangels geeigneter Ausgänge musste nach Eventende die große Masse an Menschen am Neuen Rathaus vorbei und über die gesperrte Nibelungenbrücke auf den Hauptplatz. Auch Konzertgäste, die in Urfahr beispielsweise parkten oder zu den Öffis wollten, wurden über die Donau geschickt. Ein kreisender Polizeihubschrauber überwachte den Heimweg und riss die Innenstadtbewohner aus dem Schlaf.

Später wurden da und dort die harten Regeln zwar etwas gelockert und Besuchergruppen auch abseits der Hauptroute in die Nacht entlassen. Der Ärger vieler zahlender Gäste war aber groß. Die Bilder vom Abmarsch der Massen bleiben jedenfalls in Erinnerung.

Auch groß war anscheinend die Anzahl an Festivalbesuchern aus Wien und den östlichen Bundesländern. Zumindest wenn man dem Stimmungstest von “My Ugly Clementine” glaubt, die auch gleich in einem über einminütigen Aufruf für die heutige Pride in Wien mobilisierten. Wozu man nun also zuerst hunderte LKW mit Ausrüstung aus Wien oder dem Burgenland auf das Jahrmarktgelände karrt um dann den Menschen die Anreise nach Linz aufzubürden wirkt kurios.

Am Gelände selbst gab es bis auf die Regenpausen wenig Vorfälle. Das Bier kostet 6,50 Euro pro halben Liter und soll durchwegs fair eingeschenkt gewesen sein. Die Schlangen vor den Essensständen waren halbwegs vertretbar.

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