116 Quadratmetern pro Kopf


WWF-Analyse: Linz pro Kopf trauriger Spitzenreiter bei Bodenversiegelung!

Eine weitere Hitzewelle ist im Anrollen – vor allem in größeren Städten beeinträchtigt das die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen im Sommer: Stark versiegelte Flächen heizen sich besonders intensiv auf. Eine neue Analyse der Umweltschutzorganisation WWF Österreich zeigt, dass die fünf größten Städte Österreichs trotz eines hohen Versiegelungsgrades weiterhin verschwenderisch mit wertvollem Boden umgehen. “Mit einer versiegelten Fläche von 116 Quadratmetern pro Kopf ist Linz trauriger Spitzenreiter unter den fünf größten Städten Österreichs”, sagt WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories. Auf Platz zwei liegt die Stadt Salzburg mit insgesamt 102 m² Versiegelung pro Kopf, gefolgt von Graz (88 m²), Innsbruck (76 m²) und Wien (55 m²). “Österreichs Großstädte versinken in Beton und Asphalt. Gerade in Zeiten der Klimakrise muss die Politik rasch gegensteuern: Mit Grünraum-Offensiven und groß angelegten Entsiegelungs-Programmen”, fordert Pories.

Während Flächeninanspruchnahme (“Bodenverbrauch”) laut der Definition des Umweltbundesamtes auch weitere siedlungsbezogene Nutzungsarten (z.B. Sportplätze) umfasst, zählt eine Fläche nur dann als versiegelt, wenn sie mit einer wasser- und luftundurchlässigen Schicht abgedeckt ist. Die Analyse des WWF bezieht sich auf die Versiegelung, da diese besonders im urbanen Bereich schwerwiegende Folgen hat. Denn durch die Bodenversiegelung gehen sämtliche biologische Funktionen verloren. Außerdem kann versiegelter Boden nicht mehr zur Abkühlung beitragen, sondern lässt Hitzeinseln entstehen. Gerade in städtischen Räumen kann dies sogar tödliche Folgen haben. “Aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte haben Städte zwar pro Kopf einen geringeren Bodenverbrauch als ländliche Gegenden – dafür ist der Versiegelungsgrad deutlich höher. Das wird uns nicht nur während Hitzewellen, sondern auch bei Starkregen zum Verhängnis, weil Wasser dort nicht mehr versickern kann”, warnt Simon Pories vom WWF Österreich.

Bezogen auf die letzten zehn Jahre hatte Innsbruck den verhältnismäßig größten Anstieg der versiegelten Fläche – sie stieg um 12,5 Prozent an. Das entspricht einer Fläche von 112 Hektar. Platz zwei belegt Salzburg (+6,9%), gefolgt von Graz (+5,3%), Linz (+3,54%) und Wien (+3,46%). In absoluten Zahlen wurde im vergangenen Jahrzehnt in der Bundeshauptstadt Wien mit 368 Hektar die größte Fläche neu versiegelt. Betrachtet man den Versiegelungsgrad, also den Anteil der versiegelten Fläche an der Gesamtfläche, liegt ebenfalls Wien mit einem Anteil von 26,5 Prozent vorne. Auf den weiteren Plätzen: Linz (25,4%), Salzburg (24,3%), Graz (20,5%) und Innsbruck mit 9,6 Prozent.

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