🧐 4 Planungsbüros und 1 Jahr Arbeit: “Entrée Volksgarten” soll wieder Bänke bekommen


LINZ. Man glaubt sich langsam in einem schlechten Film!

Der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) präsentierte – er ist auch Planungsreferent – ein “zukunftsweisendes Innenstadtkonzept”. In einer Aussendung der Stadt Linz geben dazu auch der Verkehrsreferent und die Klimastadträtin Wortspenden.

Das 100-Seiten-Werk soll als “Ausstellung zum Innenstadtkonzept” ab dem 22. November zwei Wochen lang während der Öffnungszeiten des Alten Rathauses zugänglich sein.

Die ersten “Highlights” sind allerdings eher ein Drama. Unter anderem könnten die Fast-Food-Stände (ehemalige Würstelstände) vor der Landesbibliothek einer modernen City weichen müssen.

Auch dürfte es weiteren Parkplätzen an den Kragen gehen. Autos scheinen sich in Linz inzwischen zum Hauptfeindbild zu entwickeln. Derweilen hat die Eisenbahnbrücke immer noch keine Schienen. Vermutlich ein weltweites Unikum. Und während die Stadtbewohner brav das Rad nutzen sollen, karren Touristiker mit illegal zufahrenden Bussen die Kreuzfahrer nach Krumau oder Salzburg.

Besonders kurios lesen sich die Ideen für den Volksgarten:

Am “Entrée Volksgarten” möchte man “Eine gestalterische Öffnung an der Ecke Landstraße/Goethestraße und ein hochwertiges Angebot an Sitzmöglichkeiten könnten eine großzügige und einladende Eingangssituation an der südlichen Landstraße schaffen.” UND: Es wird empfohlen, die öffentliche WC-Anlage in den südlichen Teil des Parks zu verlegen. Der Bau verschlang allerdings vor nicht langer Zeit enorme Budgetmittel. Ob sich das Musiktheater über ein Häusl als Nachbar freut, fraglich!

Genau am “Entrée” wurden – unter dem Schutz der Stadtwache – erst heuer für viel Geld die “Junkie-Bankerl” entfernt. Die oft als “Problemgruppen” bezeichneten Personen sollten dann auf eine Wiese vor die Arbeiterkammer übersiedelt werden. Dies klappte aber bekanntlich nicht so ganz. Zahlreiche Menschen aus der Community halten sich weiterhin in allen Teilen des Parks auf. Auch wenn Berichte im ÖRR oder diversen Wochenzeitungen einen Erfolg vermeldeten. Vor Ort schaut die Lage im Volksgarten leider nicht besonders rosig aus.

Für den Schillerpark gibt es auch schon große Pläne. Dort sollen – angeblich – die Hecken zur Landstraße ein großes Problem sein. Diese würden den Park zu wenig öffnen. “Freiluftkulturräume” wünscht man sich dort nun.

Wer die südliche Landstraße aus dem Tagesgeschäft kennt, der würde vielleicht andere Ideen zur Aufwertung entwickeln. Nachts ist dann die Problemqualität ohnehin eine ganz andere.

Allgemein liegt der Niedergang der City aber sicher nicht nur an fehlenden Sitzbänken, schlecht positionierten Büschen oder fleischigen Speisen aus fernen Ländern.

Die hübschen Namen für teure Konzepte werden die Probleme in der City eher nicht lösen. Mit jeder politischen Idee der letzten Jahre wurde es ja eigentlich schlimmer. Dieser Trend dürfte sich nun leider fortsetzen.

Hinweis:
Weitere Details über das “zukunftsweisende Innenstadtkonzept” kann man auf LINZ.at nachlesen.

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