Flickwerk als Bikerfalle


LINZ. Radweg in der Mozartstraße ähnelt einer archäologischen Grabung!

“Alle aufs Rad!” rufen immer mehr politische Entscheidungsträger. Selbertreten soll das Wundermittel gegen Stau und Klimakrise sein. Der motivierte Radfahrer läuft aber in Linz dann in der Praxis sehr schnell Gefahr eine veritable Gesundheitskrise zu erleiden. Der Zustand der zugeteilten Verkehrsflächen ist teils erbärmlich.

Ein prägnantes Beispiel ist die Mozartstraße. Dort gibt es nicht nur riesige Schlaglöcher bzw. fast schon Schlagkrater, sondern auch noch einen direkten Blick auf österreichische Verkehrsgeschichte. Ähnlich einer archäologischen Ausgrabung wird der Blick auf unterschiedliche Straßenschichten und sogar alter gelber Markierungen frei.

Bis 1996 waren die Fahrbahnmarkierungen in Österreich ja für den fließenden Verkehr (Leitlinien/Mittelstreifen) in gelber Farbe gehalten.

In der 848. Verordnung des Bundesministers für öffentliche Wirtschaft und Verkehr über Bodenmarkierungen (Bodenmarkierungsverordnung) – ausgegeben am 22. Dezember 1995 – wurden ab 1. Jänner 1996 Linien in weißer Farbe verordnet. Laut Übergangsbestimmung durften bestehende gelbe Bodenmarkierungen – bis zu ihrer Erneuerung – längstens aber nur bis 31. Dezember 2003 verbleiben.

Mit mangelndem Linzer Stadtbudget kann der Zustand übrigens nicht entschuldigt werden. Wenige Meter weiter wurde erst neulich ein bunter Zebrastreifen angelegt, am Hauptplatz stehen neue und teure Betonhocker samt Buchstaben herum und im Donaupark gibt es einen wartungsintensiven Sterneweg.

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