🚧 Nibelungenbrücke: Nächste Spursperre und wieder Stau!
LINZ. Kleine Ursache und erneut große Wirkung nach Sperre einer Brückenspur.
Seit Jahren versprechen diverse Politiker immer wieder die Neuorganisation des Verkehrs auf der Nibelungenbrücke. Man erwartet sich anscheinend von der Teil-Eröffnung der Westringbrücke (die 2. Hälfte wird für den Bau des zukünftigen Tunnels gesperrt bleiben) einen Rückgang des Verkehrs Richtung City.
Ab Herbst soll die Brücke nur mehr 2-spurig befahrbar sein. Eine Spur in jede Richtung wird dann für den Radverkehr gesperrt. Und auf der Linzer Seite gibt es sogar Pläne Sitzbänke am Brückenkopf aufzustellen.
Im letzten Jahr gab es wegen einer Baustelle bereits einen Vorgeschmack auf die “Neue Nibelungenbrücke” und die Sperre einer Spur sorgte im Berufsverkehr für Mega-Stau bis retour nach Puchenau.
Heuer gab es auch schon einige eindrückliche Beispiele wie sich eine gesperrte Spur auf den Verkehr auswirkt. Vor einigen Wochen wurde am Samstag Nachmittag – mit sehr überschaubarem Verkehrsaufkommen – eine Spur in jede Richtung für einen Spaßlauf gesperrt. Die Folge: STAU!
Gestern wurde dann zur Nachspeisenzeit eine Spur Richtung Innenstadt gesperrt. Die Folge: STAU!
Erste Skeptiker bezweifeln nun die Wirksamkeit der zukünftig befahrbaren Westringbrücke als Hebel zur Verkehrslastverteilung in der Innenstadt.
Auch die Linzer KPÖ sieht einige Punkte rund um die Verkehrsidee eher skeptisch:
Die neue Verkehrslösung für die Nibelungenbrücke ist nicht zukunftsweisend und nicht zufriedenstellend! KPÖ lehnt Plan ab.
“Wenn man einen Beweis braucht, dass Linz eine Autostadt ist und auch in Zukunft bleibt, dann braucht man sich nur die Nibelungenbrücke ansehen”, meint der Linzer Gemeinderat und Verkehrssprecher Michael Roth-Schmida. Er fährt fort: “War sie in der Vergangenheit für Radfahrende und Zufußgehende eine Zumutung und tägliche Gefährdung, bringt der neue Plan fast keine Verbesserungen. Wieder einmal profitiert in Wahrheit der motorisierte Individualverkehr, der nicht nur eine neue Brücke, sondern nun auch breitere Fahrstreifen bekommt. Gerade für die Fußgänger:innen, die am meisten unter der aktuellen Situation leiden, bleibt aber alles beim Alten und es dürfen sich weiterhin Fußgänger:innen und Radfahrer:innen auf dem Gehsteig drängeln.” Der KPÖ-Gemeinderat fordert stattdessen den bestehenden Gehsteig allen für das Zufußgehen und schmalere Fahrbahnbreiten. Die 3 Meter-Fahrstreifen sind viel zu breit. Da wird die Brücke noch mehr zur Raserstrecke! Wenn, dann sollte nur ein Fahrstreifen als reservierte Busspur in dieser Breite ausgeführt werden. Dann bekommt auch der Radverkehr mehr Platz!”
Roth-Schmida abschließend: “Die geplante Veränderung bei den Verkehrsanlagen auf der Nibelungenbrücke zeigt die Prioritätensetzung in der Linzer und oberösterreichischen Raumplanungs- und Verkehrspolitik gut auf. Schade um das ausgegebene Geld, schade dass wieder einmal keine zukunftsweisende Lösung, im Sinne einer Stadt der kurzen Wege und reduzierten Geschwindigkeiten geschaffen wurde. Wir brauchen dringend eine Verkehrswende, die auf flächeneffizienten, emissions- und lärmarmen, klima- und ressourcenschonenden, barrierefreien und sozialen Grundsätzen beruht.”
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