Ärger schon vor Radverleih-Start!


LINZ. Viel Ärger vor dem Start des neuen Radverleihs!

Was lange währt, wird deshalb nicht unbedingt gut.

Nach einem gescheiterten Versuch eines Fahrradverleihs im Jahr 2005 gab es im Linzer Gemeinderat immer wieder aufkeimende neue Ansätze und Anträge. Die Wortprotokolle aus dem Linzer Gemeinderat lesen sich in Teilen fast wie Kabarett!

Im Mai 2016 wurde etwa von der ÖVP ein Fahrradverleih vorgeschlagen. Die FPÖ warf sogleich “Ideenpiraterie” vor. Die SPÖ-Fraktion hat sich damals “enthalten”!

Jahre später steht der Radverleih nun zur Hälfte (20 von 40 Stationen) vor dem Start. Die neu gegründete Radverleihfirma (Gutenberg-Werbering) bespielt als Gegenleistung für den Betrieb des Verleihsystems die Innenstadt mit noch mehr digitaler Werbung auf doppelseitigen Screens (Digital Out Of Home, 1052 x 1866 mm). Radbesitzer ärgern sich bereits jetzt über die Demontage oder Verdrängung konventioneller Radständer und Autofahrer beklagen den Wegfall von Parkplätzen!

Digitale Werbung auf den Screens wird für den ortsansässigen kleinen Betrieb übrigens vermutlich eher unerschwinglich sein. In der Preisliste “Außenwerbung in OÖ Preise 2021” startet das Angebot “Digital Media” bei den bereits bestehenden Screens für einen 10 Sekunden Spot in der Schleife pro Woche mit € 10.221,00 zzgl. Dispositionspauschale (€ 409,00) und Steuern.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Räder selbst. Anderswo wird bereits seit Jahren auf E-Bikes gesetzt. In Linz kommen jedoch nur traditionelle Treträder zum Einsatz. Zudem beträgt die maximale Belastung laut Betreiber 100 Kilogramm, 15 davon vorne im Körbchen!

Nach den ersten 30 Gratis-Minuten kostet ein Leihrad 4 Euro pro Stunde, maximal 15 Euro am Tag. 20 Euro Strafe gibt es für Falschparken abseits der Stationen!

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