Quo vadis, Linz?


LINZ. Noch mehr Schiffe im Donaupark!

OVERTOURISM. Klimastadt? Wirklich? In Linz – oder L_nz wie sich die Stadt nun selber darstellt – trägt eine Politikern sogar den Titel bzw. die Schmuckbezeichnung “Klimastadträtin”.

Trotz aller Statements, Aussendungen und vieler schöner Werbetexte auf allen möglichen Kanälen schaut die Realität in Linz aber leider sehr bitter aus. Egal wo Umwelt beginnt und die Klimarettung endet, allein schon wegen der mehreren hundert betroffenen Anwohner ist diese Positionierung einer Schiffsanlegestelle vor einem Wohnviertel fast schon eine Verhöhnung.

Auf jahrelanges, wahlwerbendes Herumgerede über Landstromanschlüsse folgt nun Dieselduft vor den Wohnzimmerfenstern und Balkonen. Statt einer versprochenen Badebucht – deren Sinn und Machbarkeit ohnehin auch in Frage steht – bekommt Urfahr Kreuzfahrtschiffe als Highlight.

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Der Anleger “Linz 32” übersiedelte diese Woche aber sicher nicht zufällig vom Römerbergtunnel auf das Urfahrmarktgelände. Drüben gab es nur einen schmalen Zugangsweg, viel Verkehr auf der Straße daneben und das wenig einladende Tunnelportal. Und es gab dem Vernehmen nach auch strenge Regeln! An der nur wenige Meter vom abgesiedelten Anleger entfernten Anlegestelle “Schloss” dürfen etwa aufgrund behördlicher Auflagen zwischen 00:00 und 05:00 Uhr keine An- und Ablegungen erfolgen bzw. darf kein Schiff angelegt sein. Im Klartext: Keine Nutzung des Anlegers 24/7!

Inzwischen tauchten auch Gerüchte auf, wonach das Hochwasser der Grund für die Verlegung des Anlegers sei. Beim großen Hochwasser 2013 ankerte allerdings ein Frachtschiff problemlos unweit der angeblich so gefährlichen Stelle.

In Urfahr erwartet die Schiffe und deren Gäste nun ein toller Blick auf die Skyline und perfekte Erreichbarkeit. Denn gemäß Schifffahrtsgesetz ist für LKW der Lieferanten oder Entsorgungsunternehmen die Zufahrt erlaubt. Die Schiffsgäste müssen laut Ankündigung aber 270 Meter zum Busparkplatz gehen.

Die grünen Schlagworte wie “Nachhaltigkeits-Kodex” und „Green Destination“ verhallen dann spätestens am Gelände der Sportvereinigung Urfahr. Dort dürfen die Fussballspieler zukünftig neben laufender Schiffsmotoren spielen.

Zusammenfassend hat sich also nun die Situation für die Betreiberfirma der Anlegestelle enorm verbessert, für hunderte Anwohner und tausende Linzer Erholungssuchende allerdings massiv verschlechtert.

Mehrere Anfragen zum Thema gibt es übrigens heute von WANDEL im Linzer Gemeinderat! Alle anderen Parteien die um Wählerstimmen in Linz buhlen üben sich leider zum Nachteil der hiesigen Wohnbevölkerung in Zurückhaltung.

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