Die Dreifaltigkeitssäule wird heuer 300!


HAPPY BIRTHDAY!

Die Linzer Dreifaltigkeitssäule wird heuer 300 Jahre alt. Die doch sehr monströse Säule am Hauptplatz von Antonio Beduzzi wird beim Stadtarchiv zwar unter “KLEINDENKMALE” geführt, ist aber doch so etwas wie ein Linzer Wahrzeichen.

Auf der Website des Stadtarchivs sind die wichtigsten Infos zusammengestellt worden:

Von einem Granitsockel mit elf (ursprünglich zwölf) durch Eisengitter verbundene Balustern führt ein zweistufiges Podest zu einer prunkvoll verzierten sechsseitigen Steinbalustrade, auf deren Eckpfeilern sechs Putten gruppiert sind. Der Säulensockel auf der Basis eines gleichseitigen Dreiecks verjüngt sich nach oben. Auf der oberen Kante des Sockels befindet sich ein Gesims, das drei Voluten trägt, auf denen der Pestheilige Sebastian, der Feuerpatron Florian und Erzbischof Karl Borromäus als Figuren dargestellt sind. Letzterer war ebenfalls Pestheiliger und außerdem Namenspatron des gerade herrschenden Kaisers (Karl VI.). Jede der Seiten trägt ein Wappenornament mit den Wappen der Stadt Linz, des Landes ob der Enns (= Oberösterreich) und des Kaiserreiches (doppelköpfiger Reichsadler). Die Säulentrommel bildet einen Wolkenobelisken mit jubilierenden Putten und der Maria Immaculata, wodurch die Dreifaltigkeitssäule auch zur Mariensäule wird. Die Säulenspitze wird von der Dreifaltigkeit bekrönt: Gottvater mit dem Szepter und Gottsohn mit dem Kreuz, sitzend neben der Weltenkugel und im Zentrum über ihnen die Taube des heiligen Geistes im Strahlenkranz.

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Geschichte

Im Jahr 1713 gelobten die Stadt Linz und Ihre Einwohner die Errichtung einer großen steinernen Säule zu Ehren der Dreifaltigkeit und der unbefleckten Jungfrau Maria aus Dankbarkeit für die Befreiung von der Pest 1679 und 1713, der Errettung vor Kriegsgefahren 1683 und 1703/1704 sowie der Bewahrung vor einem Großbrand 1712. Antonio Beducci (Beduzzi), fertigte das Modell einer 55 Schuh hohen Säule an. Gefertigt wurde sie aus Salzburger Marmor vom dortigen Hofsteinmetz Sebastian Stumpfögger. Der Goldschmied Nikolaus Heinz, der Schwertfeger Josef Feldberger und die Kupferschmiedin Witwe Susanna Küpferlingin wurden mit der Herstellung der Dreifaltigkeitsgruppe nach einem Entwurf von Leopold Mahl beauftragt. 1723 waren die Arbeiten abgeschlossen, doch eingeweiht wurde die Säule erst am 17. November 1728 vom Stadtdechanten Max Gandolph Steyrer von Rothenthurm. Auf Veranlassung des Landeshauptmannes hatte es eine langjährige Untersuchung wegen der enorm hohen Kosten gegeben und über die “Verschwendungssucht” der Stadtväter. Tatsächlich gab es während der gesamten Barockzeit einen schwelenden Streit zwischen dem Orden der Jesuiten, der von den Kaisern und in deren Schatten vom Landeshauptmann und den Adeligen unterstützt wurden, und dem Stadtdechanten, auf dessen Seite die Bürger standen. Es ist bezeichnend, dass in der sonst sehr ausführlichen Chronik der Jesuiten die Dreifaltigkeitssäule mit keinem Wort erwähnt wird. Erste Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1778 bis 1780 und 1823 zum hundertjährigen Jubiläum, 1840 (Einfriedung mit Eisengittern), 1862 und 1874. Bei der 1943 von den Nazis befohlenen Bergung wurden sämtliche Schmuckteile von der Säule entfernt, die Wappen zum Schutz in Gips eingebettet, und in 2 Lager in den Linzer Zentralkellern in der Kapuzinerstraße verbracht. Die Säulentrommeln und der Sockel konnten aufgrund des immensen Gewichtes nicht geborgen werden. 1945 wurden die Figuren und Metallteile wieder entdeckt und die Säule vom Steinmetz Matthäus Schlager wiederhergestellt. Im Dezember 1947 waren diese Arbeiten abgeschlossen.

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